Badewannenrennen auf der Sieg
WINGERTSHARDT – Badewannenrennen auf der Sieg
Seit gut 25 Jahren ist die Sieg zwischen Wingertshardt und Siegenthal, immer am 1. Mai, Schauplatz des sogenannten Badewannenrennens. Dann lassen sich mutige „Seeleute“ mit Wasserfahrzeuge der Marke Eigenbau stromabwärts treiben. Wegen der Pandemie hatte man jedoch zwei Jahre pausieren müssen. Am Sonntag ging es dann endlich wieder los. Im Vordergrund standen aber nicht sportliche Ambitionen, sondern der Spaß am Abenteuer in freier Natur. Zum Einsatz kamen allerhand aufgeschnittene Plastiktanks, Holzpaletten oder aufgeblasene Lkw-Schläuche als Auftriebskörper.
Mit rund zehn „Booten“ war die Armada jedoch weniger stark bestückt als in den Jahren vor 2021. Auch hielt sich die Zahl der Schaulustigen am Siegufer oder auf Brücken deutlich zurück. Eigentlich schade, denn geboten wurden wieder allerhand. Von der Steckensteiner Brücke aus winkten einige Zuschauer den tapferen Wassersportlern zu. Die ganz überwiegende Zahl der Teilnehmer stammte aus der Umgebung, so aus den Gemeinden Mittelhof und Hövels. Einige der originellen Wasserfahrzeuge, so der Tank „Fluch der Sieg“, gehören schon lange zum Inventar des kurzweiligen Spektakels.
Die drei Damen aus Steckenstein im schicken Piratinnenoutfit sind altgediente Teilnehmer. Mit von der fröhlichen Partie waren diesmal auch Freunde aus Gummersbach und Morsbach sowie dem Siegerland. Natürlich musste auch ein qualmender Grill mitreisen, denn „Seeleute“ dieser speziellen Art schieben ungern Kohldampf. Selbst ein Hund machte die feuchte Reise mit. Und passend zum Veranstaltungstag hatte eines der „Schiffe“ einen Maibaum an Bord. Zaungäste standen auf der Fußgängerbrücke in Niederhövels und der Siegbrücke in Höhe von Kleehahn.
So mancher Mitwirkende machte nähere Bekanntschaft mit dem doch noch recht kalten Wasser; dem Spaß tat dies aber keinen Abbruch. In Siegenthal hießen die dort lebenden Punks das weit auseinander liegende Teilnehmerfeld mit einem Riesenfeuer willkommen. Nebenbei sei angemerkt, dass die Reihenfolge der eintrudelten „Badewannen“ keine Rolle gespielt hat, wichtig war nur das Vergnügen auf schwankenden Planken, die den Begriff „Schiff“ kaum verdienten. Kurz unterhalb von Siegenthal schaffte man die Boote aus dem Wasser und verlud sie auf Anhänger. Im kommenden Jahr werden sie wohl wieder zum Einsatz kommen. (bt) Fotos: Bernhard Theis