Spatenstich für das neue Schul- und Sportbad Altenkirchen

ALTENKIRCHEN – Spatenstich für das neue Schul- und Sportbad Altenkirchen

Schwimmen ist eine der gesündesten Sportarten. Durch den Auftrieb des Wassers ist der Körper beinahe schwerelos, sodass Bewegungen leichter fallen und Gelenke minimal belastet werden. Vor allem Kindern bereitet das Spielen und Herumtollen mit und im Wasser sichtbar Freude. Doch das Wasser birgt auch Gefahren. So sind laut der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) im vergangenen Jahr in Deutschland mindestens 299 Menschen ertrunken. Umso wichtiger ist es, bereits im jungen Alter schwimmen zu lernen.

In der Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld fand der Schwimmunterricht bislang im Hallenbad auf der Altenkirchener Glockenspitze statt. Das 1970 eröffnete Bad wurde im Jahr 1998 erstmals teilsaniert. Nachdem 2015 massive Schäden im Mauerwerk des Kellers sowie an tragenden Metallteilen offenbar wurden, war eine erneute Sanierung nicht mehr zuträglich. Daraufhin entschieden sich die politischen Gremien der früheren Verbandsgemeinde Altenkirchen für den Bau eines neuen Hallenbades. Mit Blick auf die umliegenden Bäder und unter Einbindung des ortsansässigen Umfeldes in Form eines Zieleworkshops entstand die Konzeption für ein modernes Schul- und Sportbad mit Freizeit- und Erholungscharakter.

Das neue Hallenbad soll auf der Glockenspitze neben der Großsporthalle auf der ehemaligen Gymnastikwiese errichtet werden. Den Baugrund erwarb die Verbandsgemeinde von der Kreisstadt. Die geschätzten Kosten für den Neubau betragen rund 17,4 Mio. € (Stand Oktober 2021). Das Land fördert das Bauvorhaben mit 3,75 Mio. €. Zudem beteiligt sich die Else-Schütz-Stiftung mit einer zweckgebundenen, großzügigen Spende für ein Lehrschwimmbecken in Höhe von 1,6 Mio. € an der Finanzierung. Das künftige Hallenbad wird von sieben Grund- und drei weiterführenden Schulen, DLRG, ASG und der Behindertensportgemeinschaft Altenkirchen genutzt und steht natürlich auch dem öffentlichen Badebetrieb zur Verfügung.

Im April läutete der Spatenstich offiziell den Beginn der Bauarbeiten ein, die voraussichtlich bis Frühjahr/Sommer 2024 andauern werden. Bürgermeister Fred Jüngerich bedankte sich zunächst bei allen Beteiligten für ihr Engagement und die finanzielle Unterstützung seitens des Landes und der Else-Schütz-Stiftung: „Heute fällt der Startschuss für die kostenintensivste Baumaßnahme seit Jahrzehnten für die Verbandsgemeinde. Dementsprechend froh und dankbar bin ich für die Unterstützung vom Land und der Else-Schütz-Stiftung.“ Weiter führte er aus: „Der Bau des Hallenbades ist eine freiwillige Aufgabe der Verbandsgemeinde, dennoch für mich eine moralische Verpflichtung. Mit diesem großen Projekt werden wir als kommunale Familie einen Ort schaffen, an dem der Schwimmunterricht auch weiterhin gewährleistet werden kann.“

Auch Innenminister Roger Lewentz sprach der noch jungen Stiftung und ihren Vertretern seinen tiefempfundenen Dank aus und hob hervor, dass ein derartiges Engagement zum Wohle der Gesellschaft, und hier insbesondere der Kinder und Jugendlichen, nicht selbstverständlich sei. „Es ist toll zu sehen, dass alle gemeinsam an einem Strang ziehen, um den Bau des neuen Hallenbades zu ermöglichen“, so der Minister.

Die Konzeption des künftigen Schul- und Sportbades sieht eine Beschränkung auf das Schwimmen und Schwimmenlernen vor. So wird das Bad über ein Sportbecken mit fünf Bahnen, Startblöcken, einem Ein-Meter-Brett sowie einer Drei-Meter-Sprungplattform, ein Kurs- bzw. Lehrschwimmbecken mit Hubboden und ein Eltern-Kind-Becken verfügen. Rutschen, Sauna und Außenbecken sind nicht vorgesehen. Durch die Möglichkeit einer großflächigen Öffnung der Fassade zu Außenterrasse, Liegewiese und daran angrenzender Rasen- und Spielfläche soll jedoch ein gewisser Freibadcharakter geboten werden. Von der Terrasse und der großen Glasfront der Badehalle aus können die Besucherinnen und Besucher den weiten, unverbauten Ausblick auf die umliegende Landschaft genießen. Im Außenbereich bietet eine großzügige Spiellandschaft mit Sandfläche, multifunktionalem Spielgerät und Matschspielanlage ein buntes Freizeitangebot für Kinder.

Das neue Hallenbadgebäude wird durch eine klare und lineare Gestaltung charakterisiert. Auch im Außenbereich wird die klare Linienführung aufgegriffen. Die unterschiedlichen Höhen des Freiraums werden in Form verschiedener Ebenen sichtbar gemacht und durch Böschungen, Sitzstufen und Gabionenmauern akzentuiert. Die technische Ausstattung des neuen Hallenbades wird neben der Beheizung mit einem Blockheiz-kraftwerk und dem Anschluss an den Nahwärmeverbund die Vorrüstung der Dachflächen für das spä-tere Anbringen einer Photovoltaikanlage beinhalten. (alho) Fotos: VG AKFL

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