NEUWIED – Leserbrief zu RHEINLAND-PFALZ – Landesbeirat verurteilt behindertenfeindliche Äußerungen scharf

Leserbrief zu RHEINLAND-PFALZ – Landesbeirat verurteilt behindertenfeindliche Äußerungen scharf

Es ist gut, dass der Landesbeirat zur Teilhabe von Menschen mit Behinderungen die Äußerungen des AfD-Fraktionsvorsitzenden im Kreistag Bad Kreuznach vom Dezember 2021 auf das Schärfste verurteilt und eine zutiefst menschenverachtende und behindertenfeindliche Haltung erkennt. Neben dem Bezug auf die Ideologie lebensunwerten Lebens, die zur massenhaften Ermordung von Menschen mit Behinderungen im Nationalsozialismus geführt hat, geht es bei den Äußerungen im Bad Kreuznacher Kreistag um den völkischen AfD-Ansatz.

Verächtlicher als jede Diktatur sei jede Dekadenz. Eine Diktatur könne nur einen einzelnen Menschen vernichten, Dekadenz jedoch vernichte die Überlebenschancen als Volk. Es geht also nicht nur gegen die Behinderten und die „Schmarotzer“, sondern letztlich gegen alle Schlappen, die als „Dekadente“ nicht dazu beitragen, den (herkunfts-)deutschen Volkskörper zu stärken. Wohlweislich lud Uwe Junge, ehemaliger Vorsitzender der Landespartei und der Landtagsfraktion der AfD, den Führer der AfD-Rechtsaußen Björn Höcke grundsätzlich nicht zu Wahlkampfveranstaltungen in Rheinland-Pfalz ein.

Inzwischen glaubt Junge nicht mehr daran, dass sich die „bürgerliche Mitte“ in der AfD durchsetzt, so dass er seine Partei verlassen hat. Auf ihrer Homepage distanziert sich die Kreis-AfD Bad Kreuznach lediglich von der Wortwahl, nicht jedoch von der im „Think Tank der Neuen Rechten“ im sachsen-anhaltischen Schnellroda propagierten völkischen Ideologie, auf die die Politiker am Rechtsaußen-Rand der AfD ausgerichtet werden. Siegfried Kowallek, Neuwied

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