EITORF – Eitorfer Gesangverein von 1873 e.V. – Ein (fast) unvergessenes Original
EITORF – Eitorfer Gesangverein von 1873 e.V. – Ein (fast) unvergessenes Original
„D´r Schängela kütt!“ – bis vor rund 40 Jahren ein Ausruf, der rund um die „Vierwinden“ und an der „Oberen Sieg“ einen damals hohen Unterhaltungswert versprach. Denn der in der Region wohl letzte Straßenmusikant – mit bürgerlichem Namen Johann Schneller aus Eitorf-Hombach -, kam mit seiner „Quetsch“ und spielte auf.
Der Eitorfer Gesangverein widmete ihm in der „Eitorf-Hymne“ „Komm mal nach Eitorf“ vor fast 25 Jahren die Zeile: „Und spillt der Schängela op d´r Quetsch, dann macht es doppelt Spaß!“ Heute möchten der Gesangverein an diesen Mann erinnern, der in den kommenden Tagen 110 Jahre alt geworden wäre. Denn für jeden ihm wohlwollenden hatte er etwas im Reporteure, wenn er über die Lande, auf die landwirtschaftlichen Höfe, zu den Firmen oder bei den Geistlichkeiten einkehrte. Dem Pfarrer spiele er z.B. „Maria zu lieben“, dem Metzger „Sag ens Blootwosch“ und dem Friseur eine kleine Arie aus dem Barbier von Secvilla“.
Einer regelmäßigen Arbeit im heutigen Sinne ging „d´r Schäng“ nicht nach. Er wohnte bei seiner Schwester, verbrachte aber die meiste Zeit „op jück“. In einem fast perfektionierten Turnus kehrte er im Abstand von vier Wochen regelmäßig ein. Oftmals wurde er bereits mit einer warmen Mahlzeit oder einer nächtlichen Unterkunft erwartet. Sollte man sich jedoch über ihn auf seine Kosten lustig gemacht haben, stellte er die musikalischen Darbietungen in den kommenden Besuchen einfach ein. Über die Runden kam „d´r Schängela“ mit Liedern die der Jahreszeit, einem Jubiläum usw. angepasst, aufspielte, und man ihn dafür eine monetäre Aufmerksamkeit gab. (Quelle: Eitorfer Heimatblätter 32/15).