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REGION – Das letzte Hemd braucht keine Taschen

Veröffentlicht am 31. Oktober 2020 von wwa

REGION – Das letzte Hemd braucht keine Taschen – Gedanken zur Beerdigungskultur

Gerade im November, wo wir die Gräber unserer Lieben, die uns vorausgegangen sind, besuchen, stellt man sich die Frage, wo will ich selbst hin, wenn ich aus dem Leben scheide. Unsere Vorfahren hatte da nicht die Qual der Wahl. Auf dem örtlichen Friedhof befand sich meist ein Familiengrab, wo schon Oma und Opa und die Patentante die letzte Ruhe gefunden hatten.

Damals herrschte auf manchen Friedhof ziemliches Gedränge, weil vor allem auf den Friedhöfen in katholischen Gemeinden, auf den meist traditionell Sargbestattungen stattfanden, die Plätze rar wurden. Das änderte sich, als auch den Katholiken, Urnenbestattungen erlaubt wurde. Noch mehr Platz gab es, als die Rasengräber aktuell wurden. Aber die haben dann auch Konkurrenz bekommen, durch vermehrte Baumbestattungen. Dagegen waren die preiswerteren Seebestattungen nicht unbedingt der Renner.

Ruheforste, Bestattungen im Kräuterbeet, gemeinsam mit Hund und Katze oder am Berghang verstreut zu werden, versprechen inzwischen verschiedenste Bestatter in bunten Prospekten. Etwas anders vielleicht erweisen sich Angebote mit dem Erinnerungskristall als Träne, Flamme, Pyramide, oder Fußball, oder an einem Herzanhänger mit Silberkette? Vermutlich wird möglicherweise dieses Kleinod in einer Schatulle gelagert und irgendwann achtlos entsorgt, weil sich niemand mehr erinnern kann, was für einen Ursprung das Schmuckstück hat.

Im Freundschaftsgrab in einer Parklandschaft auf den Lahnhöhen, unter einer Birke gegenüber im Ruhewald oder vielleicht im Friedwald im Raiffeisenland. Bei dem Angebot fällt die Entscheidung schwer. Durch einen spontanen Besuch des örtlichen Friedhofs in diesen Tagen, könnte ich mir durchaus vorstellen mich schnöde und bodenständig, auf dem Gemeinde Gottesacker meines Heimatortes zur letzten Ruhe wiederzufinden. (mabe) Fotos: Marlies Becker