RHEINLAND-PFALZ – Zum Verhandlungsauftakt ÖD – Arbeitgeber negieren die Fakten
RHEINLAND-PFALZ – Zum Verhandlungsauftakt ÖD – Arbeitgeber negieren die Fakten – Zum Verhalten der Arbeitgeber beim Verhandlungsauftakt in Potsdam stellte der Landesbezirksleiter der Gewerkschaft ver.di, Michael Blug, fest: „Viele Beschäftigte sind über ihre Arbeitgeber sehr enttäuscht, verärgert und teilweise wütend. Laut den Arbeitergebern sei es Wertschätzung genug, wenn niemand gekündigt würde. Und überhaupt sei das alles nicht bezahlbar. Das hören die Kolleginnen und Kollegen in jeder Tarifrunde. Das ist keine Antwort auf die drängenden Probleme der Kommunen. Landauf und landab wird darüber geklagt, dass die richtigen Leute zu diesen Einkommensbedingungen nicht gefunden werden“.
In den Krankenhäusern fordern die Kolleg/innen absolut begründet eine Entlastung. Es bedarf hier dringend einer Aufwertung und eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen.
In den Kitas sowie in weiteren Bildungseinrichtungen droht der gesellschaftlich notwendige und politisch gewollte Aufbau von weiteren Plätzen zur Ganztagesbetreuung an der Demografie und am fehlenden Nachwuchs zu scheitern.
Die Mittel des Bundes für dringende Reparaturen von Schuldächern etc. werden nicht abgerufen, da das Fachpersonal für die Ausschreibungen, Vergabe und Abnahme der Baumaßnahmen fehlt.
Der notwendige Ausbau der digitalen Infrastruktur krankt häufig daran, dass kein entsprechend qualifiziertes Personal gefunden wird.
Die pädagogische Begleitung von Eltern hat das Problem der viel zu hohen Fallzahlen, die von den Beschäftigten in den sozialen Diensten zu erbringen sind.
Die Ursachen liegen sehr oft in der mangelnden, strukturellen und finanziellen Ausstattung. Dabei haben gerade die Beschäftigten des Öffentlichen Dienstes in diesem Frühjahr gezeigt, wie unverzichtbar sie sind. Die Kolleginnen und Kollegen der Gesundheitsämter, der Ordnungsbehörden, der Krankenhäuser, der Entsorgungswirtschaft, der Bundesagentur für Arbeit und viele weitere haben den Laden zusammengehalten. Die Kolleginnen und Kollegen aus den Kinderbetreuungseinrichtungen haben unter oftmals unzureichenden Arbeitsschutzbedingungen die Notbetreuung im Frühjahr sichergestellt.
Abschließend bemerkte Blug; „Das alles haben die kommunalen Arbeitgeber scheinbar völlig vergessen. Man sollte der kommunalen „Verhandlungsführung“ einen Teil des Salärs künftig auch in Form von Beifall auszahlen“.