NEUWIED – Produktion in der Region und Unabhängigkeit vom Weltmarkt

NEUWIED – Produktion in der Region und Unabhängigkeit vom Weltmarkt – L&R in Feldkirchen produziert Masken für Kliniken und Praxisbedarf – Im Januar schien die Corona-Pandemie noch weit weg von Europa und das Masken in China und Indien hergestellt wurden, war jahrelang dem Preis geschuldet. Dieses allerdings stellte sich schon ein paar Wochen später, im März 2020, als fatal heraus. Kliniken und Praxen, Alten- und Pflegeheime brauchten dringend wegen des sich schnell verbreitendem Coronavirus, Schutzausrüstungen. Die ließen sich allerdings nur schleppend oder gar nicht beschaffen.

Beim Bundesgesundheitsministerium entschloss man sich daher am 2. April 2020, die Lieferung von persönlicher Schutzausrüstung auszuschreiben, die auch ein Los zu Typ IIR Masken, unter der Bedingung lokaler Produktion beinhaltete. Nachdem L&R in Neuwied den Zuschlag am 15. April 2020 erhalten hatte, wurde mit Hochdruck an der Technik gearbeitet. In einem bereits vorhandenen Raum wurde die Produktion im Zwei-Schicht-Betrieb aufgenommen. Pro Stunde kann L&R so circa 5.000 Masken des Typ EN 14683, Typ IIR herstellen, berichtet Tim Kröber, Leiter der Division Produktion Wound Care and Adhesives und Standortleiter Neuwied: Das gesamte Projektteam habe überragende Arbeit geleistet, um die Produktion der OP-Masken am Standort Neuwied aufzubauen und damit in einer sehr herausfordernden Zeit die Gesundheitsvorsorge und damit die Infektionsprävention zu unterstützen. Das zeigt die Agilität der Organisationsstruktur von L&R.

Am 26. August konnte die Produktionsanlage von Dr. Klemens Schulz und Mark Jalaß, der Presse vorgestellt werden. Mit dabei Erwin Rüddel der Vorsitzende des Gesundheitsausschuss in Berlin. Der CDU-Abgeordnete aus Windhagen begrüßte, dass gerade im Kreis Neuwied die Produktion angelaufen ist. Die OP-Masken in Neuwied herzustellen, sei auch aus der Perspektive der Regionalen Arbeitsplatzsicherheit ein sehr positiver Schritt, ließ Rüddel anlässlich der Besichtigung des Produktionsablaufs wissen.

Nach nur vier Monaten eine Produktionsanlage in Betrieb nehmen zu können, zeige, dass hier ein Weg gefunden wurde, um die Produktion von Medizinprodukten und Arzneimittel wieder stärker in Deutschland und Europa anzusiedeln. In Berlin hat man erkannt, dass Qualität und Sicherheit wichtig sind und somit Vorrang vor Billigprodukten aus Fernost und Indien haben. Diese, so habe es sich gezeigt, hätten teilweise enorme Mängel aufgewiesen. Qualität hat ihren Preis und die Gesundheitsfürsorge der Bevölkerung muss ernst genommen werden, so der Gesundheitspolitiker. Das Tragen der Masken zum eigenen Schutz und als Präventionsmaßnahme wird uns noch eine Weile begleiten und bei einer Produktionszahl von 230.000 OP-Masken jede Woche wird es voraussichtlich auch bei Kliniken und Praxen keinen Notstand mehr geben. (mabe) Fotos: Marlies Becker

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