REGION – Der Deutsch-Französische Bürgerfonds setzt ein weiteres Zeichen europäischer Solidarität im Alltag
REGION – Der Deutsch-Französische Bürgerfonds setzt ein weiteres Zeichen europäischer Solidarität im Alltag – Mit dem Ausbruch der Corona-Pandemie finden zum ersten Mal seit 25 Jahren wieder weitreichende Grenzkontrollen innerhalb der Europäischen Union statt. Diese Einreisebeschränkungen sind jedoch eine notwendige und befristete Maßnahme, um die Verbreitung des Virus einzudämmen. Die Europäische Union tut alles in ihrer Macht stehende, um ihren Teil zur Bewältigung dieser Krise beizutragen. Doch nicht nur politisch muss sich die Europäische Union in dieser Krisenzeit beweisen. Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit und der europäische Solidaritätsgedanke stehen aktuell ebenfalls vor großen Herausforderungen. Mit der Einführung des Deutsch-Französischen Bürgerfonds unterstützen die Regierungen beider Länder künftig Projekte zivilgesellschaftlichen Austauschs zwischen Deutschland und Frankreich.
„Mit der finanziellen und strukturellen Unterstützung grenzüberschreitender Projekte wird gerade in der Krisenzeit ein wichtiges Signal des Zusammenhalts gesetzt“, so die aus der Südpfalz stammende Europaabgeordnete Christine Schneider. „Die Initiative kommt genau zur richtigen Zeit!“, sind sich Landaus Oberbürgermeister Thomas Hirsch sowie die Landräte Dr. Fritz Brechtel und Dietmar Seefeldt aus Germersheim und der Südlichen Weinstraße einig.
Um auch in Krisenzeiten grenzüberschreitenden Austausch und Zusammenarbeit zu ermöglichen ist viel Kreativität gefragt, besonders OnlineAngebote bieten hier eine neue Möglichkeit der Begegnung. Der DeutschFranzösische Bürgerfonds soll diese Arbeit wertschätzen, unterstützen und weiter ausbauen.
„Gerade bürgerschaftliches Engagement trägt maßgeblich zum Zusammenhalt innerhalb unserer europäischen Gesellschaft bei“, so die südpfälzischen CDU-Politiker. „In dieser globalen Krisenzeit zeigt sich die Bedeutung und der Mehrwert europäischer Solidarität. Deutschland und Frankreich signalisieren mit dieser Aktion, dass sie partnerschaftlich zusammenstehen – in guten wie in schlechten Zeiten.“ Grenzüberschreitende Zusammenarbeit und Verbundenheit seien der beste Weg, um nationalistische Einstellungen zu überwinden. Durch zivilgesellschaftliches Engagement werde das „Projekt Europa“ auch im Alltag erlebbar. Jeder Einzelne könne durch seine Unterstützung hierzu beitragen.
Der Deutsch-Französische Bürgerfonds geht auf den 2019 zwischen Angela Merkel und Emmanuel Macron geschlossenen Vertrag von Aachen zurück, in dem Deutschland und Frankreich ihre Zusammenarbeit 56 Jahre nach Unterzeichnung des Elysée-Vertrages erneut bekräftigten. Das Projekt ist zunächst auf drei Jahre ausgelegt und verfügt über ein Budget von insgesamt 2,4 Millionen Euro. Finanziert wird der Bürgerfonds zu gleichen Teilen vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Jugend und Frauen der Bundesrepublik Deutschland sowie dem französischen Bildungs- und Jugendministerium und französischen Europa- und Außenministerium. Das Deutsch-Französische Jugendwerk zeichnet sich für die Umsetzung verantwortlich und kann dabei auf jahrzehntelange Erfahrung im grenzüberschreitenden Austausch und ein großes Netzwerk zivilgesellschaftlicher Akteure zurückgreifen.
Gefördert werden Projekte, die sich für eine starke europäische Zivilgesellschaft einsetzen und Begegnungen über Generationen und über Grenzen hinweg ermöglichen. Die Förderung ist besonders niedrigschwellig angelegt, um eine breite Beteiligung zu ermöglichen. Es sind keine Sprachkenntnisse erforderlich, Förderanträge können online gestellt werden und eine Online-Suchbörse vermittelt Kontakte für Partnerorganisationen. Die geförderten Projekte sollen in erster Linie den Austausch zwischen Bürgerinnen und Bürger aus Deutschland und Frankreich wirksam und innovativ anregen, erneuern oder vertiefen.
„In unmittelbarer Nähe zu unseren französischen Nachbarn erleben wir jeden Tag die Bedeutung deutsch-französischen Zusammenhalts. Wir würden uns freuen, wenn diese neue Initiative des Deutsch-Französischen Bürgerfonds auch in der Südpfalz breite Unterstützung findet“, so Schneider, Brechtel, Hirsch und Seefeldt abschließend.