FELDKIRCHEN – Katholische Frauengemeinschaft Sankt Michael feiert ihr 50jähriges Bestehe

FELDKIRCHEN – Katholische Frauengemeinschaft Sankt Michael feiert ihr 50jähriges Bestehen mal ganz anders – Ein Wortgottesdienst gefolgt von Sekt und Selters im Pfarrsaal, sowie mit einem humoristischen Abschluss mit einer Clownfrau, die sich, während eine Sanduhr läuft, in fünf Generationen von Frauen verwandelt. Sophia Altklug zeigte welche Veränderungen die Zeiten so mit sich bringen. “Oma Maria oder die erste Geige“. Ein Stück über fünf Frauen-Generationen und die Lust am Leben und aufs Leben, trotz aller Hindernisse. Mit Teddy und Schrankkoffer, Korsett und Baskenmütze, Boxhandschuhen und Federboa, Zylinder und Geige reist die Clownin durch Räume deutscher Frauengeschichte, tanzt Walzer, Charleston oder Foxtrott … spielt unser letztes Jahrhundert, schlüpft in fünf verschiedene Figuren von Ur-Oma Maria bis zum Mariechen – jede mit ihren Eigenschaften, Hoffnungen und Stolpersteinen. Und immer wieder spielt sie als Frau die erste Geige. Irgendwie erinnert die Geschichte von Oma Maria auch an die vergangenen fünf Jahrzehnte Werdegang der kfd Sankt Michael.

Ehrenmitglied Resi Weber, eine der Frauen der ersten Stunde, kann aus Altersgründen nicht mehr persönlich mitfeiern, schickt aber ein Grußwort, in dem sie von den Anfängen im Jahr 1969 berichtet. Damals trennten sich, nach erfolgtem Kirchenbau von Sankt Michael, die Frauengemeinschaften Irlich und Feldkirchen. 70 Frauen feierten zur Eröffnung einen festlichen Gottesdienst in der neuen Kirche. Mit den Jahren wurden es mehr, berichtet Resi Weber. In guten Zeiten waren es sogar mal 140 Mitglieder in der Gemeinschaft. Es gehörte eben in vielen christlich geprägten Familien dazu, sich nach der Hochzeit zur KFD oder der evangelischen Frauenhilfe in Feldkirchen anzumelden. Beide Vereine verbindet eine lange ökumenische Verbundenheit, in der viel erreicht wurde. Beschränkten sich in den ersten Jahren die Aktivitäten der neuen KFD Sankt Michael auf Hilfen im Alltag, Handarbeits- und Bastelstunde, Pilgerfahrten und gemeinsame Ausflüge, sind die Ansprüche mit den Jahren gewachsen. Heute ist die KFD, der größte Frauenverband in Deutschland und kämpft für soziale Gerechtigkeit, gleiche Bezahlung, Mütterrente und Gleichstellung der Frau bei kirchlichen Ämtern. ( Maria 2.) 50 lange Jahre haben auch im Bistum viel verändert. Priestermangel und Mitgliederschwund und die kommende Pfarrei der Zukunft, fordern ein Umdenken. Ist die katholische Frauengemeinschaft in Feldkirchen, wie auch viele andere, kleiner geworden, hat sie, wie bei ihren Beginn 1969, die Geburtstagsfeierlichkeiten in der Pfarrkirche Sankt Michael begonnen. Dazu hatten die sechs Frauen des Leitungsteams, um Vorsitzende Elisabeth Opala, einem Wortgottesdienst vorbereitet. Der Altarraum war mit Pflanzen, Blumen und Zweigen aus dem Garten geschmückt. Als Sinnbild für die Saat, die aus den Anfängen der katholischen Frauengemeinschaft gewachsen ist. Mit viel Dankbarkeit, für die in fünf Jahrzehnten gewachsenen Strukturen und den Wünschen für die Zukunft, begann gegen 15.00 Uhr die Geburtstagsfeier am Altar. Danach folgte ein gemütliches Zusammensein im Pfarrsaal mit vielen Grußworten von KFD Frauen aus den anderen Neuwieder Pfarreien.

Bei Sekt und Selters, Gemüsesuppe und Gebäck, galt es auch noch einige Rosen an verdiente Gründungsmitglieder zu verteilen. Während die jüngeren Frauen, die noch berufstätig sind, erst später dazu kamen, gab es im voll besetzten Pfarrsaal, besonders bei den Seniorinnen, viel aus der Vergangenheit zu erzählen. Die heutige Berufstätigkeit der jüngeren Frauen, ist nicht zuletzt ein Grund, dass die Mitgliederzahlen in den Gemeinschaften meist rückläufig sind. Zum kurzweiligen Abschluss mit Clownfrau Sophia Altklug, waren dann aber doch noch eine ganze Menge Gäste der Einladung der kfd Feldkirchen gefolgt. Kirchen als Orte der Kunst und Kultur werden immer beliebter und eben das, ist einer der vielen auch positiven Entwicklungen der vergangenen 50 Jahre. Wo es Ende der 60er Jahre keine Messdienerinnen gab, die Messe auf Latein gehalten wurde und man als Ehefrau für viele Aktivitäten noch Erlaubnis vom Ehemann brauchte. 2019 zeigt die kfd, dass sie für viel mehr als Pilgern und Kaffeefahrten steht. Die neue Generation hat das Motto „Frauen machen weiter Zukunft“ und mischt sich lautstark in Politik und eine verstaubte Kirchenhierarchie ein. (mabe) Fotos: Marlies Becker

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