NEUWIED – 100 Jahre gelebte Nächstenliebe – Caritas in Neuwied feiert Jubiläum

NEUWIED – 100 Jahre gelebte Nächstenliebe – Caritas in Neuwied feiert Jubiläum – 1919, ein Jahr in einer bitterarmen Zeit, aber auch eine Zeit des Aufbruchs nach dem ersten Weltkrieg. Die Menschen möchten ihre Welt besser machen und gründen unter anderem die Caritas. Auch nach hundert Jahren gibt es noch viel Elend in unserer inzwischen reichen Welt. Die Caritas stellt sich den neuen Aufgaben. Seit nunmehr 100 Jahre gibt es Menschen in der Neuwieder Caritas, die sich aus Nächstenliebe für Benachteiligte einsetzen. Das Arbeitsfeld dieser Menschen ist nicht kleiner, sondern noch umfangreicher geworden. 600.000 Menschen arbeiten im Land bei der Caritas. Beim Festakt des Caritasverbands Rhein-Sieg, der, nach einem feierlichen Pontifikalamt in Sankt Matthias mit dem Trierer Bischof Ackermann, in der gegenüberliegenden katholischen Familienbildungsstätte mit 150 Gästen und vielen Mitarbeitern stattfand, war das Leitmotiv “Not sehen und handeln“. Nach einem Imagefilm begrüßte Werner Hammes die geladenen Gäste aus den Rettungs-Organisationen, Politik, Polizei, Banken dem Gesundheitswesen und der Kirchen. Das Wort hatte Caritas Vorstandsvorsitzender Bernd Wagener und nachfolgend Direktor Eberhard Köhler, der das Arbeitsfeld in Neuwied vorstellte.

Auch die weitere Moderation lag in seinen Händen. Für den musikalischen Teil des Festakts war ein Quartett der jungen Philharmonie zuständig. Als Gastredner machte Professor Dr. Sell von der Uni Koblenz nachdenklich, als er über die beängstigende finanzielle Entwicklung in Krankenhäusern und Altenheimen berichtete. Auch die nachfolgende Rede der Sozialministerin machte den Ernst der Lage in diesem Thema bewusst. Die Caritas Neuwied ist zwar stolz auf das bisher Geleistete, blickt aber auch mit ihren sozialen Projekten in die Zukunft. Mit der Schwangeren, Migration, Sucht- und Insolvenzberatung, der Tafel und dem Schöppchen, kann viel Elend gelindert werden. Die ambulante Kinder- und Jugendhilfe, das Sonnenlandcafe, der Pflegestützpunkt und der Kleiderladen CARLA in der Marktstraße, haben viel zu tun. Seit ein paar Wochen, gibt es mit Janine Timm auch eine Streetworkerin, die sich der Obdachlosen und Suchtkranken an der Matthiaskirche annimmt. Die Sozialarbeiterin aus Andernach kümmert sich um die Klientel, die sich auf den Treppenstufen trifft. Wurde die Caritas 1919 gegründet, um den Menschen in Not beizustehen, ist sie heute mit ihren vielen Aufgaben, nötiger denn je. In Zeiten, fehlender, bezahlbarer Wohnungen, bestehender Altersarmut und zunehmender Vereinsamung, sind die Aufgaben nicht weniger geworden. „Not sehen und handeln“ wird weiterhin wie seit nunmehr 100 Jahren die Aufgabe für die Haupt- und Ehrenamtliche in der Caritas an Rhein, Wied und Sieg bleiben. (mabe) Fotos: Marlies Becker

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