Palästina – Marius Stark schildert seine Erlbnisse der Palästinareise

ALTENKIRCHEN – Marius Stark referiert über seine Reise nach Palästina – Palästina heute – vom Leben und Überleben in einem besetzten Land“ so überschrieb Marius Stark seinen Reisebericht mit anschließendem Gespräch im Haus Felsenkeller.  Der Referent, der durch einen Vortrag einer christlichen Palästinenserin in seiner Gemeinde mit dem seit 1948 dauernden Konflikt zwischen Israel und Palästina berührt wurde, hatte sich durch einen längeren Aufenthalt im Westjordanland/Palästina im vergangenen Jahr ein eigenes Bild von der aktuellen Situation dieses die Welt bewegenden Konflikt gemacht. Im April und Mai 2012 arbeitete er aktiv im international bekannten Friedensprojekt „Tent of Nations“ in der Nähe von Bethlehem mit und hatte darüber hinaus Gelegenheit mit vielen palästinensischen und jüdischen Menschen interessante und informative Gespräche zu führen. Sein Bericht über das Leben der Menschen in Palästina war gekennzeichnet von Fotos, die ohne Worte die oft beklemmenden Lebensumstände in diesem besetzten Land wiedergaben. Nach einer einführenden Information über die Entwicklung in Palästina nach 1945, mit den wesentlichen, zum Teil auch uns bekannten Daten, schilderte Marius Stark seine Erlebnisse dort in der Region. Bilder der, von den Israelis gebauten, Mauer, einem „Schutzwall“ wie es aus Berlin bekannt ist, nur deutlich höher und häufig mitten durch das Land der Palästinenser verläuft. Bilder von Flüchtlingslagern, großen israelischen Siedlungen auf palästinensischem Grund, der geteilten Stadt Jerusalem. Besonders die Situation an den zahlreichen Übergängen von Israel nach Palästina und umgekehrt haben Marius Stark sichtlich bewegt. Dass oft willkürliche Verhalten von Militär- und Bewachungspersonal gegenüber den Palästinensern, die, um gegen geringen Entgelt bei Israelis zu arbeiten zu können, täglich die Grenze passieren müssen. Die schmalen Gitterkästen und Drehkreuze erinnerten Marius Stark an Viehdurchläufe. Alles in allem zeugten die Bilder und Erlebnisse, über die Marius Stark erzählte, von einem Leben der Menschen in Palästina, das einer täglichen Willkür durch die Besatzungsmacht Israel ausgesetzt ist, die zu Ohnmacht und letztendlich auch zu Hass, Wut und Gewalt führt, führen muss. Auch wenn es auf dem Gelände des Friedensprojektes „Tent of Nations“ tägliche Übergriffe und Beeinträchtigungen gibt, und dadurch der Lebensraum der Bewohner immer mehr eingeengt wird, ist das Leitbild der palästinensischen Eigentümerfamilie Nassar eine Absage an die Gewaltspirale: „Wir weigern uns Feinde zu sein“. ist in vielen Sprachen auf einen Stein am Eingangstor des großen Geländes geschrieben. Stark traf auch Israelis, die die Vorgehensweise ihres Staates nicht für gut heißen, innerhalb und außerhalb Israels leben Juden, die sich für die Rechte der Palästinenser stark machen und das Verhalten ihres Staates gegenüber den Palästinensern kritisieren. So auch die Gruppe junger israelischer Wehrpflichtiger „Breaking The Silence“ die über ihre Erlebnisse als Besatzungssoldaten im Westjordanland auch in einem im September 2012 in Deutschland erschienen Buch berichten: „Wir brechen das Schweigen“. Eine Situation in diesem Land, die in der fortgeschrittenen Entwicklung und Entrechtung des palästinensischen Volkes scheinbar kaum noch eine Möglichkeit offen lässt für eine friedliche Zweistaatenlösung. Ein bedrückendes Resümee. Stark organisiert auch Reisen in diese Region, die  Interessierten die Möglichkeit bieten, sich selber einen Eindruck zu verschaffen. Weitere Infos unter: www.tentofnations.org und im Reiseblog von Marius Stark www.marius-blog.de .

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