BAD EMS – Benzingespräche, altes Blech und tolle Stimmung bei der 10. ADAC Mittelrheinclassic

BAD EMS – Benzingespräche, altes Blech und tolle Stimmung bei der 10. ADAC Mittelrheinclassic. – Am ersten Augustsamstag trafen sich die Protagonisten, ausschließlich Freunde historischer Fahrzeuge, zum Frühstück, bevor pünktlich um 10 Uhr Moderator Joachim Ebertz zusammen mit der unermüdlichen Frau Renner mit der Startflagge, die ersten Oldtimer auf die rund 200 Km Strecke rund um die Badestadt schickte. Unter den 79 Startern auffallend viele Wiederholungstäter. Abseits und außerhalb der Wertung glänzte ein Schmuckstück aus dem eigenen Fundus des ADAC.

Der gelbe Engel aus den Siebziger Jahren wirkte wie neu, ist aber bereits seit 40 Jahren in Rente. Der Oldie wurde vom ADAC aufgebaut und umgerüstet, wie Fahrer Herbert Fuß berichtete und nur noch zu Ausfahrten auf die Piste geschickt. Wohl einer der optisch schönsten Karossen, mit der Nummer zwei, ein Jaguar aus dem Jahr 1956 ist kurz nach 10 Uhr on Tour und hinter ihm hat sich eine lange Schlange wartender Oldtimerpiloten gebildet, die mit den Hufen scharren und endlich auf die Strecke wollen.

Für das Startgeld von 199 Euro hatten sie ein „Rundum sorglos Paket“ gebucht, dass ihnen neben einem ausgiebigen Frühstück, dem Mittagessen gegen 12.00Uhr in Koblenz, dem Kuchen in Vallendar, auch gegen 19.30 Uhr ein Abendessen mit Siegerehrung versprach. Einen Cabrio Tag ohne Regen hatte ohnehin beim Start der sach- und fachkundige Moderator Joachim Ebertz versprochen. Der Mann hat scheinbar sogar Qualitäten als Wetterprophet, denn die allgemeinen Prognosen für den Tag waren im Vorfeld nicht wirklich positiv. Diesmal auch wieder dabei ein ganz altes Gefährt, ein Salmson Phaeton 4aus dem Jahr1924.

Der schnuckelige blaue Franzose aus Cannes, ist seit 50 Jahren im Besitz von dem Hillscheider Ulrich Ostrowski. Mit seinem Nachbarn und Navigator Ingo Bothe ist er ständig zu Oldtimer Ausfahrten in der Republik unterwegs. Für den ausgezeichneten technischen Zustand des Phaeton, der von der Bauart her nicht viel Schnickschnack hat, ist Ostrowskis Sohn zuständig, für die Navigation und Organisation, Nachbar Bothe, der die Liebe zum alten Blech teilt. Die Liebe zum alten Blech hat auch schon seit seiner Jugend der Koblenzer Christoph Gotthardt. In seinem „Stall“ stehen mehrere alte Schätze. Mitgebracht hat er diesmal einen Ford Modell T aus dem Jahr 1928. Das Modell, dass mal für ein paar hundert Dollar millionenfach in den USA verkauft worden ist, wurde erst von einem Ranger im Grand Canyon gefahren, später an eine Frau verschenkt, die ihn aber zu mickrig fand. 2013 entdeckte ihn Sammler Gotthardt, baute ihn wieder auf und fährt wie er sagt, gerne damit. Auch immer wieder gern am Start, schon wegen des tollen Ambiente in Bad Ems, ist der Montabaurer Zahnarzt Dr. Dr. Norbert Rybczynski in einem dunkelblauen Panther J72. Seit zehn Jahren ist er mit Sohn Benedikt als Beifahrer dabei und bis auf einen fast Motorenausfall vor der Haustür, ist er immer wieder gut heimgekommen. Liegengeblieben und das gleich nach dem Start ist die weiße Corvette Sting Ray C2 von Oliver Mohrs. Irgendwie hat das Durchtreten vom Gaspedal im Leerlauf, dem Publikum zwar den tollen Sound dieser bildschönen flachen Flunder demonstriert, aber dabei scheinbar irgendwas zerstört.

Das allerdings konnte der dazu gezogene ADAC Pannenhelfer leider nicht mehr zeitnah richten. Historische Ersatzteile sind im Fundus des Gelben Engel auch nicht alle vorrätig. So kam es dann, dass der Pechvogel nachdem die Startnummer 80 nach rund einer Stunde durch gewunken war, mit Manpower zurück in die Boxen geschoben wurde. Bevor nun Helfer das Start Equipment einpackten und Frau Renner die Startflagge einrollen konnte, hatte Moderator Ebertz noch die mit Gelegenheit mit ADAC Präsident Dr. Klaus Manns ins Gespräch zu kommen. Der Mittsechziger aus Staudt im Westerwald, der in die Fußstapfen des dem langjährigen Chef Dieter Enders getreten ist, dankte den Regionalclubs, ohne deren Mitarbeit so eine große Veranstaltung , vor der der imposanten Kulisse in Bad Ems nicht zu stemmen sei. Waren doch schon Kaiser und Könige von der Kurstadt begeistert, wird diese Faszination auch in den kommenden Jahren hoffentlich wieder viele Liebhaber des alten Blechs, mit ihren chromblitzenden Limousinen zu der beliebten Veranstaltung des ADAC in die Kurstadt locken. (mabe) Fotos: Becker Weitere Fotos finden sich in der Fotogalerie

 

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