WISSEN – Einsatzleitwagen 2 durch Landrat Michael Lieber offiziell in Dienst gestellt
WISSEN – Einsatzleitwagen 2 durch Landrat Michael Lieber offiziell in Dienst gestellt – Der neue Einsatzleitwagen 2 (ELW2) des Landkreises Altenkirchen wurde offiziell durch Landrat Lieber in Dienst gestellt, gleichzeitig endete auch die Ära des alten Einsatzleitwagens – Im Wissener Feuerwehrhaus begrüßte Landrat Lieber zur offiziellen Indienststellung des ELW2 – Einsatzleitwagen 2 – viele Gäste der verschiedensten Hilfsorganisationen und Behörden. So dioe Vertreter der Polizei, des Technischen Hilfswerkes (THW), des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), der DLRG, der integrierten Leitstelle Montabaur, des Kreisverbindungskommandos, der Feuerwehren des Kreises Altenkirchen, der Notfallseelsorge, des Kreisfeuerwehrverbandes Altenkirchen und das Team des ELW2. Lieber umriss kurz den Werdegang des neue ELW2, zu dem später der stellvertretende Kreisfeuerwehrinspekteur Matthias Theis umfassender referierte. Das Fahrzeug, so Lieber, habe letztlich rund 370.000 Euro gekostet. Das Land habe 128.000 Euro übernommen und der Kreis musste 242.000 Euro finanzieren. Ein erheblicher Betrag, aber eine Investition, die zur Sicherstellung des Katastrophenschutzes nötig war. Abschließend zu seinen Ausführungen überreichte den Fahrzeugschlüssel an den Einheitsführer ELW2 Christoph Schultheis.
Das der alte ELW2 recht selten genutzt wurde, so Matthias Theis in seinen Ausführungen zum neuen ELW2, hatte sicherlich viele verschiedene Gründe. Jedoch hatte diese Tatsache zur Folge, dass es bereits ziemlich zu Anfang der Planungen für die Ersatzbeschaffung des ELW2 Überlegungen gab, wie man den neuen ELW2 flexibler und attraktiver gestalten könnte, damit das Fahrzeug häufig sinnvoll genutzt werden kann.
Hierzu wurden u.a. nicht nur die klassischen Aufgabenbereiche im Katastrophenschutz betrachtet. Vielmehr wurde auch analysiert, wie der Einsatz und die Verwendung des Fahrzeuges für die Feuerwehren der Verbandsgemeinden und die im Landkreis Altenkirchen tätigen Hilfsorganisationen auch unterhalb der Alarmstufen, bei denen die Strukturen des Katastrophenschutzes greifen, attraktiv und gewinnbringend für die Abarbeitung eines Schadensereignisses sein könnte.
Hieraus ist dann die Idee entstanden, ein kompaktes, wendiges Fahrzeug zu beschaffen, welches auch im Tagesgeschäft gut als Unterstützungseinheit für die eben genannten Einrichtungen eingesetzt werden kann und darüber hinaus bei größeren Schadensereignissen schnell und einfach erweitert werden kann.
Der für die Ersatzbeschaffung gegründete Arbeitskreis hat dieses Grundkonzept dann bei ungezählten Treffen, Besichtigungsterminen und mit viel von zu Hause oder auf der Arbeit nebenbei geführten Telefonaten und Emails verbundener Arbeit zu dem Ergebnis gebracht, welches wir heute hier stehen sehen. Hierbei kamen die Stärken, die ein ehrenamtliches System mit sich bringt, voll zum Tragen. So konnte ein großer Teil der Mitwirkenden seine im Beruf oder bei seiner ehrenamtlichen Tätigkeit gewonnen Erfahrungen sinnvoll einbringen.
Nach erfolgter Ausschreibung und Vergabe der Beschaffung durch die Kreisverwaltung wurde das Fahrgestell durch die Firma MAN bei der Firma Hensel in Waldbrunn angeliefert. Die baute auf dem Chassis den Koffer auf und führte Umbauten am Fahrgestell durch. Die Kommunikationstechnik wurde durch die Firm Selectric aus Münster geliefert. Die feuerwehrtechnische Beladung kommt aus dem Hause der Firma Giebeler Feuerschutz aus Neunkirchen.
Im Wesentlichen besteht der neue Einsatzleitwagen aus zwei Räumen. Das ist zum einen der Fernmelderaum, von wo aus die insgesamt sechs Funkverkehrskreise sowie die umfangreiche Technik für Internet und Telefonie bedient werden können. Der ELW verfügt neben drei Mobilfunkanbindungen für Telefon und Fax auch über zwei Anbindungen an das Internet via Mobilfunk. Sollten die Netze der Betreiber einmal nicht zur Verfügung stehen, ist das Fahrzeug in der Lage, auch eine Verbindung über die Satellitenanlage für Telefon und Internet aufzubauen. Des Weiteren kann ein DECT-Netz für insgesamt sechs Mobiltelefone sowie ein WLAN-Netz aufgebaut werden.
Vor dem Fernmelderaum befindet sich der Führungs- und Lageraum. In diesem Raum können nicht nur Besprechungen durchgeführt werden. Hier besteht auch die Möglichkeit, für den Einsatz relevante Daten auf verschiedene Arten zu visualisieren, so das Darstellen einer Lagekarte. Auch können hier die aktuellen Wetterdaten der fahrzeugeigenen Wetterstation sowie die Bilddaten der am Antennenmast montierten Dom-Kamera abgerufen werden.
Es wurde beim Bau sehr viel hochwertige Technik in das Fahrzeug eingebaut. Das war die Voraussetzung dafür, dass auf den Einbau einiger Arbeitsplätze verzichtet werden konnte. Somit war es möglich, das Fahrzeug deutlich kompakter als einen Standard ELW2 zu bauen und gleichzeitig auch ein Leistungsportfolio mit dem Fahrzeug abzubilden, mit dem der Großteil der Einsätze, für die das Fahrzeug zukünftig verwendet werden soll, abgearbeitet werden kann.
Um aber auch für die Einsätze gewappnet zu sein, die außerhalb dieses Bereiches liegen, hat der Arbeitskreis eine Idee in die Realität umgesetzt, die es so in Rheinland-Pfalz bislang noch nicht gab.
Das THW hat vor vielen Jahren damit begonnen, bundesweit seine Geschäftsstellenbereiche jeweils mit einer Führungskomponente auszustatten, den Fachgruppen, Führung und Kommunikation. Diese Einheiten verfügen unter anderem über einen Spezialanhänger, den sogenannten Führungs- und Lageanhänger, in dem eine komplette technische Einsatzleitung arbeiten kann. Der Anhänger hat eine Arbeitsfläche von etwas über 20 Quadratmeter und ist komplett möbliert sowie mit entsprechender Medientechnik ausgestattet.
Die THW Ortsverbände Siegen und Westerburg verfügen jeweils über einen solchen Anhänger. Durch die Arbeitsgruppe wurde Kontakt mit den beiden Ortsverbänden aufgenommen und die Überlegungen des Arbeitskreises diskutiert und schlussendlich vereinbart, dass, wenn es zu einer Anschaffung eines entsprechend vorbereiteten Fahrzeuges kommt, beide THW Ortsverbände ihre Anhänger für die Nutzung am ELW2 des Landkreises Altenkirchen zur Verfügung stellen würden. Auch die Bundesgeschäftsstelle des THW unterstützte die Idee von Anfang an und stellte unkompliziert alle benötigten Unterlagen über die technischen Spezifikationen des Anhängers sowie die technische Anbindung zur Verfügung. Fotos: R. Wachow