Erste Veranstaltung der Reihe „Grüne Stadt am Wasser“

- 001 BK 13.03.07 - 9101 KO - über dem RheimKOBLENZ – Bürgerworkshop Masterplan Koblenz – Erste Veranstaltung der Reihe „Grüne Stadt am Wasser“ – - 001 BK 13.03.06 - 9998 KO - Buga Workshop_Masterplan_1WebMehr als 70 Bürger/innen aus Koblenz und der Region Mittelrhein kamen zur ersten Veranstaltung des Jahres in die Hochschule Koblenz, zu der die Freunde der BUGA Koblenz 2011 eingeladen hatten. Hans-Dieter Gassen, Vorsitzender des Freundeskreises, hieß die Teilnehmer der Veranstaltung willkommen. „Der Blick auf die Entwicklung der Stadt und der Region Mittelrhein, gemeinsame Ziele, der Prozess der Bürgerbeteiligung, der zur BUGA eingeläutet wurde und der den Geist der BUGA ausmacht, wird in der Veranstaltungsreihe „Grüne Stadt am Wasser“ fortgeführt. Der Bürgerworkshop zum Masterplan Koblenz hat das Ziel, allen Interessierten die Möglichkeit zu bieten, sich über den aktuellen Sachstand des Masterplans zu informieren und eigene Anregungen und Ideen zu den Themenbereichen des Masterplans in moderierten Arbeitsgruppen einzubringen,“ sagte Hans-Dieter Gassen. Oberbürgermeister Prof. Dr. Joachim Hofmann-Göttig begrüßte die Teilnehmer und wies auf die Bedeutung des Masterplans als einen perspektivischen Ordnungsrahmen für Koblenz hin. „Warum braucht eine Stadt einen Masterplan? Stadtentwicklung ist ein permanenter Prozess, den wir tagtäglich erleben. Je besser und genauer wir die Parameter kennen, um so weniger bleibt dem Zufall überlassen. Dabei entsteht der Masterplan für Koblenz nicht am „grünen Tisch“. Die Stabstelle für integrierte Stadtentwicklung der Stadt Koblenz arbeitet gemeinsam mit Stadtrat, Vertretern der politischen Parteien, externen und internen Fachleuten sowie interessierten Bürgerinnen und Bürgern an einem realistischen Zukunftskonzept. Kreativität und Ideen für künftige Formen des Lebens und Arbeitens im urbanen Raum stehen dabei im Fokus. Der Masterplan ist kein Forderungskatalog, in dem einige wenige ihre Vorstellungen durchsetzen. Eine breite Akzeptanz ist die Basis für die Vision einer langfristige positiven Entwicklung der Stadt Koblenz.“, so Oberbürgermeister Hofmann-Göttig.

- 001 BK 13.03.06 - 9999 KO - Buga Workshop_Masterplan_1WebThilo Gries, Stabstelle für integrierte Stadtentwicklung, stellte Struktur, Aufgaben, Ziele und Themenfelder des Masterplans Koblenz vor. Der Masterplan ist zugleich Orientierungsrahmen, Regiebuch und Navigationshilfe für die zukünftige Entwicklung der Stadt. Will man Leitlinien der Stadtentwicklung aufstellen, so muss man auch einen Blick auf die äußeren Rahmenbedingungen legen: Die geografische Lage der Stadt in Europa, Deutschland, in Rheinland-Pfalz und der Region, sowie die Lage an gleich zwei Flüssen, im Naturraum zwischen vier Mittelgebirgen, im UNECO-Weltkulturerbe „Oberes Mittelrheintal“ und im Wirtschaftsraum zwischen großen Ballungsräumen. Auch die Einflussgrößen im innerstädtischen Bereich wie Flächenverbrauch, Lärmbelastung, Klima, Barrieren durch Verkehrsachsen, Schutz- und Vernetzungsgebiete für Pflanzen und Tiere, Bevölkerungsentwicklung oder die mögliche Entwicklung von Konversionsflächen ergeben wichtige Rahmenbedingungen für eine künftige Stadtentwicklung. Zudem ist ein deutlicher Trend „Zurück in die Stadt“ spürbar. Es gilt, die Lebensqualität in der Stadt und den Stadtteilen zu sichern und weiterzuentwickeln: Mehr Qualität statt Quantität im Sinne des Leitbildes der kompakten, durchmischten und urbanen Europäischen Stadt und ein sparsamer Umgang mit der endlichen Ressource Boden, ausgedrückt in der Leitlinie „Innenentwicklung vor Außentwicklung“. In den sechs moderierten Arbeitsgruppen standen dann die Themenfelder des Masterplans zu Debatte: Wohnen.

Neue Wohnformen, die Durchmischung der Wohnquartiere, mehr Wohnraum durch Sanierung im innerstädtischen Bereich und weniger neue Bebauungsgebiete im Außenbereich  waren einige der Diskussionspunkte im Themenbereich Wohnen.

Gewerbe, Industrie und Handel : In der Arbeitsgruppe Gewerbe, Industrie und Handel setzte die Gruppe den Fokus auf die Arbeits- und Lebensbereiche der Koblenzer Altstadt. Die Themen Nutzung innerstädtischer Leerstände und das Schließen von Baulücken, Anonymität in der Innenstadt und viele Einzelkämpfer in diesem Bereich führten zum Vorschlag, einen „Altstadtkümmer“ zu suchen, der als Ansprechpartner und Moderator zur Verfügung steht.

Mobilität und Verkehr: Die Arbeitsgruppe Mobilität und Verkehr sprach sich für eine Verringerung des individuellen Autoverkehrs und die Stärkung des Öffentlichen Nahverkehrs unter Einbindung der Region in Hinblick auf den Ein- und Auspendlerverkehr aus. „So viel Auto wie nötig – so wenig Auto wie möglich“ sollte das Ziel sein.

Freiraum, Natur und Landschaft: Freiraumentwicklung als Motor der Stadtentwicklung, die bessere Vernetzung der Stadtteile mit Freiräumen, die Verbesserung des innerstädtischen Klimas beispielweise durch Fassaden- und Dachbegrünungen und Öffnung und Einbeziehung der Flussufer sind einige der Aussagen der Teilnehmer dieser Arbeitsgruppe.

Freizeit, Kultur und Tourismus: Angebote im Bereich Kultur und Freizeitgestaltung sind in Koblenz in vielfältiger Weise vorhanden. Hier sollten Schwerpunkte, sogenannte Leuchttürme, gebildet werden. Angebote sollten sich an die Bewohner der Stadt im gleichen Maße wie an die touristischen Gäste richten. Eine Vernetzung innerhalb der Stadt und mit der Region, eine Weiterentwicklung bestehender traditioneller Veranstaltungen, Märkte und Events sowie touristische Lesbarkeit der Angebote wurden vorgeschlagen.

Bildung und Soziales: Bildung und Soziales sind zwei Bereiche, die nicht voneinander zu trennen sind. Ehrenamtliches Engagement bietet weitere Potenziale, generationsübergreifendes Denken, Förderung der sozialen Kontakte durch Begegnungsräume in vorhandenen Räumen durch ein Leerstandsmanagement, KOBIG (Koblenzer Online Beratungs- und Informationsguide) als Plattform für Angebote besser bekanntmachen, waren Themen dieser Arbeitsgruppe. Eine ergebnisoffene Diskussion prägte das Bild in den Arbeitsgruppen. Galt es doch Handlungsbereiche für die Themenfelder zu erarbeiten und diese in einem zweiten Schritt zu bewerten und im Rahmen einer gesamtstädtischen Betrachtungsweise zu vertiefen. Umfangreiche Informationen und die Ergebnisse des Workshops zum Masterplan Koblenz stehen im Internet unter der Adresse www.masterplan.koblenz.de zur Verfügung. Am 19. September werden die Freunde der BUGA im Rahmen  der Reihe „Grüne Stadt am Wasser“ zu einer Informationsveranstaltung zum Thema Masterplan einladen. Am 25. April, von 19:30 bis 21:00 Uhr findet die nächste Veranstaltung der Reihe mit dem Titel Stadt_Wohnen im Theater Koblenz statt.

Beitrag teilen