MAINZ – Neuer Ausbildungsstättenplan ist wichtiger Schritt zur Fachkräftesicherung in den Gesundheitsfachberufen
MAINZ – Neuer Ausbildungsstättenplan ist wichtiger Schritt zur Fachkräftesicherung in den Gesundheitsfachberufen – Gut ausgebildete Fachkräfte sind für ein funktionsfähiges Gesundheitswesen und für eine gute pflegerische Versorgung unverzichtbar. „Die Fachkräftesicherung durch Ausbildung ist eine wichtige Säule, um im Gesundheitswesen und der Pflege schon frühzeitig ausreichend Fachkräfte für eine gute medizinische und pflegerische Versorgung zu sichern. Mit dem neuen Ausbildungsstättenplan schafft die Landesregierung die Rahmenbedingungen dafür, dass die steigende Nachfrage an Fachkräften in den Gesundheitsfachberufen auch zukünftig zu einem großen Teil über die Ausbildung gedeckt werden kann. Wir verstärken die Ausbildungsanstrengungen und erhöhen die Ausbildungskapazitäten entsprechend des Bedarfes“, sagte Arbeitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler.
Der „Ausbildungsstättenplan 2019-2022“ definiert die maximalen Soll-Ausbildungsplätze für zwölf Gesundheitsfachberufe an den Krankenhäusern. Mit den rheinland-pfälzischen Krankenhäusern wurde eine bedarfsgerechte Steigerung der Ausbildungskapazitäten in der Gesundheits- und Krankenpflege von 3,48 Prozent beschlossen.
Dadurch steigt die Zahl der Soll-Plätze von 4.337 auf 4.488 Ausbildungsplätze an. Zusätzlich erhalten die Krankenhäuser eine Kapazitätsreserve von zehn Prozent, um die Abbruchquote in der Ausbildung auszugleichen. In der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege wurden die Kapazitäten von 507 Soll-Plätzen um 3,75 Prozent auf 526 Soll-Plätze aufgestockt und in der Krankenpflegehilfe von 441 Plätze um 14,06 Prozent auf 503 Ausbildungsplätze. Es wurden dabei auch neue Schulen in der Gesundheits- und Krankenpflege und Gesundheits- und Kinderkrankenpflege in Meisenheim und Alzey genehmigt.
In der Physiotherapie wurden im neuen Ausbildungsstättenplan weitere schulgeldfreie Ausbildungsplätze aufgenommen. Ab dem Schuljahr 2019/20 können zukünftig 1.556 Auszubildende eine schulgeldfreie Ausbildung in der Physiotherapie an den rheinland-pfälzischen Krankenhäusern beginnen. Außerdem wurden 300 neue schulgeldfreie Ausbildungsplätze in der Ergotherapie im Plan verankert und die Ausbildungskapazitäten in der Logopädie und in der Hebammenausbildung ausgebaut.
„Neben der Ausbildung werden wir im Rahmen der Fachkräfteinitiative aber auch unser Augenmerk auf die Verbesserung der Beschäftigungsbedingungen und die Zuwanderung ausländischer Pflegekräfte richten, denn nur über ein Bündel an Fachkräftesicherungsmaßnahmen lassen sich die Herausforderungen der demografischen Entwicklung der Menschen in Rheinland-Pfalz meistern“, so Bätzing-Lichtenthäler. Es kommt darauf an, die Ausbildungsplätze nun tatsächlich auch mit Auszubildenden zu besetzen und die ausgebildeten Fachkräfte in den Gesundheitsberufen zu halten.
Über die Soll-Plätze der Ausbildungskapazitäten an den Krankenhäusern erstellt das Arbeitsministerium derzeit die Bescheide. Diese verpflichten die Krankenkassen, die Ist-Ausbildungskosten maximal bis zur angegebenen Höhe der Soll-Zahl zu refinanzieren. Der Ausbildungsstättenplan ist Teil der „Fachkräfte- und Qualifizierungsinitiative Pflege 2.0, 2018-2022“. „Der neue Ausbildungsstättenplan des Landes enthält bedarfsgerechte und umsetzbare Soll-Ausbildungszahlen. Ich freue mich, dass wir dabei auf eine gute Zusammenarbeit mit den ausbildenden Krankenhäusern im Land setzen können“, sagte die Gesundheitsministerin.
Im Fokus der Ausbildungsstättenplanung stehen die zwölf Gesundheitsfachberufe, deren Ausbildungsstätten nach § 2 Nr. 1a Krankenhausfinanzierungsgesetz (KHG) mit einem oder mehreren Krankenhäusern verbunden sind: Gesundheits- und Krankenpflege, Gesundheits- und Kinderkrankenpflege, Krankenpflegehilfe, Medizinisch-technische Assistenz für Funktionsdiagnostik, Medizinisch-technische Laboratoriumsassistenz, Medizinisch-technische Radiologieassistenz, Orthoptik, Diätasisstenz, Ergotherapie, Hebamme/Entbindungshelfer, Logopädie, Physiotherapie.