FFW-Löscheinheit durch Öffentliche-Private-Koorperation gegründet
LINZ-STRÖDT – Leuchtturmprojekt: Eigene FFW-Löscheinheit durch Öffentliche-Private-Koorperation in der Verbandsgemeinde Linz gegründet. – Unlängst war ein Spruch von einer Feuerwehreinheit zu lesen: “Dein Haus brennt und wir haben kein Personal“. Das macht nachdenklich, denn bei den Freiwilligen Feuerwehren hier zulande, besonders tagsüber, Personal zu bekommen, wird immer schwieriger. Auch in der Verbandsgemeinde Linz sind von den aktiven Brandschützern viele wochentags weit weg von Feuerwehrhaus, Sirene und Piepser. Ein großer Teil der Floriansjünger sind im Siegkreis, Köln, Bonn oder Koblenz beschäftigt und stehen somit nicht zur Verfügung. Oft stehen viele Feuerwehrfahrzeuge am Brandort, die nur mit zwei oder drei Feuerwehrleuten bestückt werden konnten, lässt der stellvertretende KFI bei seinem Grußwort wissen.
Andere Einheiten werden zusammengelegt oder müssen mangels Einsatzkräfte sogar den Standort aufgeben. Dieses Dilemma vor Augen, geht man in der VG Linz nun ganz andere Wege. In der Verbandsgemeinde am Rhein konnte sogar nach 93 Jahren endlich wieder am 25.Januar 20 19 nach gründlicher Planungszeit und Zusammenarbeit mit Kreis und ADD eine neue Löscheinheit gegründet werden.
Die Neunte und neue Löscheinheit ist 28 Mann stark und wird von dem frisch vereidigten Brandmeister Stefan Seppelt als Wehrführer und Christopher Ehrenberg als Stellvertreter geführt. Beheimatet ist die Einheit, die über drei Fahrzeuge verfügt, im Industriegebiet Strödt/Sankt Katharinen, bei den beiden Industriefirmen Niedax und Birkenstock. Hier wurden Werkshallen für den Fahrzeugpark und die Ausrüstung der Freiwilligen Feuerwehr zur Verfügung gestellt. Ein TSF-W, ein Mannschaftswagen und ein MZF wurde aus Mitteln der Verbandsgemeinde angeschafft und in Strödt stationiert.
Nicht ohne Grund, denn wenn die Leitstelle in Montabaur einen Einsatz in Linz meldet, sind unter der Woche in Strödt gleich 28 Ersthelfer verfügbar. Die werden von ihren Arbeitgebern in den Firmen Niedax und Birkenstock freigestellt um schnelle Hilfe zu leisten. Niedax Geschäftsführer Horn berichtet von einem Brand in den Siebziger Jahren in seinem Werk in Bonn und ist froh, nun sozusagen die Feuerwehr im Haus zu haben und sein Wohnhaus samt Familie in Linz auch gut geschützt zu sehen. Bürgermeister Hans-Günter Fischer betrachtet die gelungenen Lösung, der Öffentliche-Private-Koorperation als win win Situation und freut sich, damit für andere Feuerwehrstandorte vielleicht ein gutes Beispiel zu werden. Nicht zuletzt, um dem drohenden Personalmangel entgegen zu wirken.
Zur Einweihung der neunten und neuen Einheit waren viele Kameraden anderer Standort und die Chefs der beiden Kooperationsfirmen Niedax und Birkenstock gekommen. Nach erfolgter offiziellen Vereidigung der neuen Wehrführer gab es noch Grußworte vom VG Bürgermeister Hans-Günter Fischer, Wehrleiter Nelles, Geschäftsführer Horn, den Repräsentanten des Feuerwehrverbands und des Kreises, bevor sich die Kooperationspartner und Feuerwehrkameraden, bei alkoholfreien Getränken noch in geselliger Runde austauschen konnten. Zwischen Fingerfoot und Selters hofften alle Beteiligten, dass keine Sirene in den nun neun Standorten der Verbandsgemeinde Linz, den gemütlichen Teil nach der gelungenen Neugründung der Zukunft weisenden und schlagkräftigen Einheit, stören würde. Text/Fotos: mabe