Menschen mit Behinderungen bringen ihre Gedanken zu Hobby und Beruf auf die Leinwand
MAINZ – Menschen mit Behinderungen bringen ihre Gedanken zu Hobby und Beruf auf die Leinwand – „Hobby ist das, was wir von Herzen gerne machen. Ein Ausgleich zur Arbeit, den wir uns selbst aussuchen und der uns erfüllt. Am glücklichsten sind die, die ihr Hobby zum Beruf gemacht haben. Einen Beruf zu haben, ist für alle Menschen – egal ob mit oder ohne Behinderungen – wichtig. Denn Arbeit ist ein bedeutendes Element gesellschaftlicher Teilhabe. Daher setzen wir uns dafür ein, dass Menschen mit Behinderungen wie alle anderen einen Beruf ergreifen können“, betonte die rheinland-pfälzische Sozialministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler bei der Ausstellungseröffnung „Menschen mit Behinderungen malen“ in Mainz. „Hobby und Beruf“ lautet das Thema der diesjährigen Ausstellung und des gleichnamigen Kalenders für das kommende Jahr 2019. Insgesamt beteiligten sich 325 Künstlerinnen und Künstler mit Behinderungen am Kalenderprojekt des Landesamts für Soziales, Jugend und Versorgung (LSJV).
Die Ministerin stellte heute gemeinsam mit dem Präsidenten des Landesamts für Soziales, Jugend und Versorgung Detlef Placzek und dem Landesbeauftragten für die Belange behinderter Menschen Matthias Rösch die 14 Kunstwerke vor, die für den aktuellen Kalender ausgewählt wurden.
„Das Kalenderprojekt ,Menschen mit Behinderungen malen‘ ist ein seit 1981 gelebtes Beispiel für Vielfalt in Kunst und Kultur, um die verschiedenen Talente von Künstlerinnen und Künstlern mit Behinderungen sichtbar zu machen und die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderungen im künstlerischen und kulturellen Bereich zu fördern“, so Detlef Placzek, Präsident des Landesamts.
Der Juryvorsitzende Werner Keggenhoff ging bei der anschließenden Präsentation der Bilder näher auf die künstlerische Leistung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein und gab den Künstlerinnen und Künstlern die Gelegenheit, dem anwesenden Publikum ihr in der Ausstellung vertretenes Bild zu erläutern.
„Die Kunstwerke zeigen, welche Wünsche und Vorstellungen die Menschen mit Behinderungen für ihre Arbeit und ihre Freizeitgestaltung haben. Diese Stärken und die Selbstbestimmung gilt es auch zu respektieren, wenn wir das Bundesteilhabegesetz in Rheinland-Pfalz umsetzen und für mehr umfassende Barrierefreiheit mit der Novellierung des Landesbehindertengleichstellungsgesetzes sorgen“ betonte der Landesbeauftragte für die Belange behinderter Menschen Matthias Rösch.
Die Wanderausstellung umfasst über 136 Kunstwerke von 98 Künstlerinnen und Künstlern aller Altersgruppen. In vielen Wohneinrichtungen und teilstationären Einrichtungen brachten die Künstlerinnen und Künstler im Rahmen der Kunst- und Maltherapie ihre Vorstellungen und Eindrücke des persönlichen Hobbys und Berufs zu Papier.
„Gerade bei der Ausübung eines Hobbys und im Beruf ist die Barrierefreiheit ein wichtiges Thema. Daher wollen wir mit der Novellierung des Landesbehindertengleichstellungsgesetzes mehr Barrierefreiheit für Menschen mit Behinderungen erreichen. Und zwar sowohl in öffentlichen Gebäuden, als auch am Arbeitsplatz bei der digitalen Kommunikation und Information, die für Menschen mit Behinderungen zugänglich sein müssen“, betonte Bätzing-Lichtenthäler.
Die Ausstellung wird noch bis zum 7. Januar 2019 im Ministerium zu sehen sein. Der Kalender „Menschen mit Behinderungen malen“ 2019 kann beim Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung kostenlos per Mail unter Kalender@lsjv.rlp.de bestellt oder auf der Internetseite des Landesamtes heruntergeladen werden.