Bombe in Irlich erfolgreich entschärft

NEUWIED-IRLICH – Bombe erfolgreich entschärft – Evakuierung aufgehoben – Anwohner können zurück – Gegen 15:10 Uhr kam die positive Meldung: die 1.000 Kilo-Bombe, die im Rhein bei Neuwied-Irlich entdeckt wurde, konnte entschärft werden. Rund eine halbe Stunde hatte das Team des Kampfmittelräumdienstes des Landes um dessen technischen Leiter Horst Lenz benötigt, um die beiden Zünder unschädlich zu machen.

Begonnen hatte die Evakuierung gegen 08:00Uhr am frühen Sonntagmorgen. Die Polizei sperrte die Zufahrten zu der 1,5 Kilometerzone um Irlich und Feldkirchen, wie Teile der Innenstadt Neuwied ab und ließ nur noch Personen heraus. Die Shuttlebusse, die im Halbstundentakt fuhren, waren verhältnismäßig leer. In den Betreuungsstationen waren zusammen etwa 120 Menschen, die dann auch vom roten Kreuz mit Erbsensuppe aus der Krankenhausküche des Elisabethkrankenhaus versorgt wurden.

Die etwa siebenhundert Einsatzkräfte wurden mit Lunchpaketen in den Feuerwachen Irlich und Feldkirchen versorgt. Zwischen 10:00 und 12:00 Uhr patrouillierten Einsatzkräfte von Feuerwehr und Polizei durch den Bezirk und forderten die Menschen auf die Sperrzone zu verlassen. In der Regel ließen sie sich überzeugen. Ein paar Menschen waren hartnäckig und der Schlüsseldienst musste die Türen öffnen. Das hatte die Entschärfung verzögert.

Die zuvor erforderliche Evakuierung von rund 9.000 Menschen dauerte schon mal länger als geplant. Unter anderem auch, weil die Zahl hilfebedürftiger Menschen größer war als gemeldet. Kurz nach 14:30 Uhr wurde das Gebiet als „frei“ erklärt und die Entschärfung konnte beginnen. Nach dem erfolgreichen Ende der Aktion können die Menschen nun wieder in ihre Häuser zurück.

Bürgermeister Michael Mang dankte dem Kampfmittelräumdienst und den weit mehr als 700 Einsatzkräften unter anderem von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten. „Das gute Zusammenspiel aller hat den reibungslosen Ablauf ermöglicht“, erklärte Mang. Für Horst Lenz vom Kampfmittelräumdienst stellte sich diesmal kein größeres Problem. Der Zünder war wie erwartet intakt und ließ sich schnell herausschrauben. Anschließend wurde das Relikt aus dem Weltkrieg auf das mitgebrachte Fahrzeug verladen und knapp eine Stunde später verließen die fünf Kampfmittelräumer samt Bagger den Fundort.

Feuerwehr und THW werden in den nächsten Tagen auch die Bigpacks und Gitterboxen die zur Sicherheit der Bombe im Rhein deponiert waren wieder an Land holen. Nach und nach füllten sich wieder die Straßen mir Rückkehrern, die die Wartezeit bei Freunden, Verwandten im Zoo oder Schwimmbad verbracht hatten. Ein paar Haustiere, die in Boxen verpackt evakuiert wurden, müssen allerdings die ungewohnte Reise noch in den nächsten Tagen verarbeiten.

Auch für ältere Menschen, die den Bombenangriff im November 1944 mit fast 80 Toten auf Irlich noch miterlebt hatten, war die Evakuierung nicht einfach. Bombenentschärfer Horst Lenz der im Stadtteil Irlich aufgewachsen ist, wundert sich allerdings, dass bei dem Bombenhagel von etwa 3.000 Fliegerbomben auf die Eisenbahnbrücke nicht mehr Blindgänger bei dem Niedrigwasser aufgetaucht sind. Fotos: Team WWA

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