Modellprojekt „Kommunales Netzwerk Betriebliches Gesundheitsmanagement“
WALLMENROTH – Bätzing-Lichtenthäler: Aus Modellprojekt entwickelt sich ein gelebtes Netzwerk Betriebliches Gesundheitsmanagement – „Ein Betrieb, der die Gesundheit in alle betrieblichen Strukturen und Prozesse miteinbindet, der sich einem Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) öffnet, stärkt die mit wichtigste Ressource seines Unternehmens – die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, so Arbeits- und Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler bei der Abschlusspräsentation des Modellprojekts „Kommunales Netzwerk Betriebliches Gesundheitsmanagement“ in Wallmenroth. Im BGM werden Synergien geschaffen, weil gesundheitsorientierte Aktivitäten im Betrieb im Sinne nachhaltiger Gesundheitsprävention zusammenwirken können. Während große und mittlere Unternehmen hier schon längst aktiv sind, gibt es bei Klein- und Kleinstunternehmen (KLU) noch Entwicklungspotential.
Um auch diesen Betrieben Zugangswege zum BGM aufzuzeigen, die aus den Präferenzen und Bedürfnissen der Betroffenen geleitet werden, hat das Arbeitsministerium 2016 das Modellprojekt „Kommunales Netzwerk Betriebliches Gesundheitsmanagement“ gestartet. Nach Abschluss der ersten Projektphase stand fest, dass ein erfolgsversprechender Zugang zu BGM der Verbund im kommunalen Netzwerk ist. Die Betriebe können hier ihre Ressourcen und Kapazitäten bündeln und für BGM nutzen. Ein solches Netzwerk ermöglicht außerdem einen exklusiven Zugang zu bedarfsorientierten, gezielten Informationen und regionalen Angeboten.
In der zweiten Projektphase 2017, der konkreten Aufbauphase des Netzwerks, standen die Stärken und Potentiale der KLU im Mittelpunkt. So bieten insbesondere diese Betriebe viele Ansatzpunkte und Chancen für ein BGM. Charakteristisch sind hier die Größe der Unternehmen, die damit verbundene Arbeitsstruktur, kurze Kommunikationswege, flache und personenbezogene Hierarchien und eine große Autonomie. Ziel war es, diese in einem kommunalen Netzwerk BGM entsprechend der Ziele und Erwartungshaltungen aufzugreifen und strukturiert einzubringen.
Im Hinblick auf den Projekterfolg spielte auch die Verbandsgemeinde eine große Rolle. Sie übernimmt im Netzwerkgefüge zum einen die Funktion des Kooperationspartners, der als wichtige Anlaufstelle für die teilnehmenden Unternehmen und auch für die Vernetzung über die regionalen Grenzen hinaus wichtig ist. Zum anderen ist die Verbandsgemeinde auch Netzwerkpartner, der in eigener Sache BGM durchführt, so eine gewisse Vorbildfunktion einnimmt und als Motivator wirkt.
Das Netzwerk zählt aktuell rund 40 Unternehmen und agiert branchenübergreifend. Um einen strukturierten Austausch untereinander zu gewährleisten, gibt es in jedem Betrieb einen festgelegten BGM-Koordinator, der für das Unternehmen die Gesundheitskommunikation und -koordination im Netzwerk übernimmt. Beispiele für konkrete Maßnahmen des Netzwerks sind Schulungen zur Ausbildung der BGM-Koordinatoren, Ernährungscoachings mit Auszubildenden oder Konzepte für mehr Bewegung am Arbeitsplatz.
„Sie haben die Chance genutzt, Strukturen aufzubauen, die BGM auch in die Klein- und Kleinstunternehmen der Region bringen kann. Aber so ganz allein haben Sie Ihr Netzwerk dann doch nicht: Es zieht schon jetzt das das Interesse anderer Kommunen, Regionen und Unternehmen im Land auf sich. Sie haben also auch Strahlwirkung ins Land!“, freute sich Bätzing-Lichtenthäler.