Stadtschreier Neuwied – Freiheitsrechte – die Dritte
NEUWIED – Am Rheinufer hat Stadtschreier zum dritten Mal das Wort.-
Drittes Freiheitsprivileg, die Befreiung von der Leibeigenschaft, am 14. Juni 2012 am Rheinufer verkündet. Die Aktionen zum Erlass des Neuwieder Stadtrechtsprivilegs vor 350 Jahren sollen Geschichte erlebbar machen und gleichzeitig das Thema Freiheit in die Gegenwart transferieren. Dazu werden die neun Freiheitsrechte an verschiedenen Orten der Innenstadt, verbunden mit einer Theaterszene symbolisch verkündet. Diese Rolle übernimmt ein Stadtschreier, der den Originaltext verkündet. Die Theaterszene soll dann den Besuchern/innen den Inhalt des Rechts und die Auswirkungen auf die Gegenwart näher bringen. Außerdem wird symbolisch eine Flagge, „Fahne der Freiheit“ mit Logo des Jubiläums, gehisst. Die Flaggen werden den Sommer über an den verschiedenen Orten stehen und an den Markstein der Neuwieder Stadtgeschichte erinnern. Am Rheinufer bei der Deichkrone wehte die Freiheitsfahne und auf der Treppe verkündete Stadtschreier Thilo Moek,
diesmal bei strahlendem Sonnenschein, das dritte Freiheitsrecht. In zwei Theaterszenen, überzeugend gespielt von den jungen Darstellern Anna Lisa und Sascha sowie Schauspiellehrer Thilo Moeck, in der Rolle des Stadtschreiers, wurden historische und neuzeitliche Beispiele der Leibeigenschaft dargestellt. Durfte früher eine Frau aus Neuwied keinen Mann aus Engers, das durch seine Kurtrierer Herrschaft als Ausland galt, heiraten. So könnte es heute noch bei dem Deutschen Sascha und der Türkin Aylen vorkommen, die sich in der zweiten Theaterszene vor dem Zorn ihres strengen Vaters fürchtet. Verfolgt von einem lästigen Rosenverkäufer flüchten sie zum Rhein. Seine Rosen verschenkt letztendlich Rosenverkäufer Thilo Moek an die anwesenden Damen im Publikum. Unter ihnen die Vertreterin des Fürstenhauses, Fürstin Charlotte Sophie, die sich wohl am meisten mit den Freiheitsrechten befasst hat, die ihr Vorfahre Friedrich Wilhelm 1662 erlassen hat. Das nächste Recht, die Marktrechte, werden am kommenden Donnerstag um 18.00 durch den Stadtschreier verlesen. (mabe)