Carmen Neuls, Edno Bommel und Kölschen Biester rocken die Stadthalle

- 001 BK 13.02.03 - 7386 AK - Prinzenpaar ÖffnerALTENKIRCHEN – Vier Frauen und ein Ossi rocken die Stadthalle Altenkirchen – X 13.02.03 - BK 13.02.03 - 7555 AK - PublikumCarmen Neuls, der Westerwälder Wirbelwind, Olaf Bürger als Edno Bommel die die drei Biester aus Köln rocken „Die lachende Stadthalle“. Veranstalter übertreiben in ihren Vorankündigungen gerne und mit unter auch stark überzogen. Das jedenfalls traf in diesem Jahr für die Karnevalsgesellschaft Altenkirchen mit ihrer Prunksitzung „Die lachende Stadthalle“ nicht zu. Es wurde ein absoluter Volltreffer. Das Organisationsteam um den Vorsitzenden Dirk Göbler, allen voran Wolfgang Falkenhahn, hatten ganze Arbeit geleistet. Das närrische Publikum war gut in Stimmung, begrüßte die Karnevalisten der Kreisstadt mit anhaltendem Beifall, als sie angeführt von Spielmannszug „Alte Kameraden“ Niederhövels auf die Bühne zogen. Sitzungspräsident Sandro Marrazza ließ nach seinen Grußworten die „Puppen“, sprich Solomariechen, Leonie Witt und Prinzenmariechen Aline Tochenhagen tanzen. Gerahmt von den Tanzgarden, dem Elferrat, Gefolge und Spielmannszug zog das Prinzenpaar mit Prinz Oliver I. und Andrea I. auf. Mit Edno Bommel, dem Ossi aus Glauchau in Sachen, gelingt der KG Altenkirchen ein perfekter Start. Bommel, trotz seines seltsamen Sprachfehlers, der sich zeitweise im sächsischen Dialekt durch die Stadthalle wühlt, bringt sogar Landrat Michael Lieber und Bürgermeister Heijo Höfer zum herzhaften Lachen. Als Bommel auch noch erzählt dass er seinen Gästen an Hand einer Fahrt nach Königswinter brutal demonstriert wie damals in der DDR die Strassen aussahen, „nur schöner“, laufen die Lachtränen begleitet vom Kopfnicken. Solche Fahrten könne sich Bommel nicht oft erlauben. Das mache sein Auto nicht mit. Zur Erholung der Lachmuskeln tritt nach Bommel das Jugendtanzcorps der KG mir einem Showtanz auf. Kaum haben die die Bühne verlassen, ziehen die „Kölsche Biester“ singend durch den Saal und auf die Bühne. Die Mädels haben es drauf. Sie feuern die Stimmung an, bringen die Gemüter und Körper der Gäste in Bewegung, gegen unter das Publikum und rocken mit ihren Stimmungsliedern richtig ab. Da hat es der Bauchredner „Micha“, mit bürgerlichem Namen Michael Schmidt, richtig schwer. Mit Hase, Storch und Frosch nimmt er sich, die Prominent und den Elferrat auf die Schüppe. Zum Abschluss legt er noch zwei Dialoge in den Mund. Danach wird es etwas ruhiger im Geschehen. Der HC Erbachtal mit Prinz, Gefolge und Tanzgarden zieht auf und lässt die Mädchen tanzen. Ihnen folgen die sechs jungen Damen der Altenkirchener Tanzgarde. Sie demonstrieren dass auch mit wenig Akteuren Beachtliches auf die Bretter gebracht werden kann. Und dann kam sie, er, der Westerwälder Wirbelwind. Carmen Neuls aus Gieleroth, ein Garant für gepfefferten, gesalzenen und anspruchsvollen Büttenauftritt. In der Zeit hatte sie sich vertan, dachte sie komme zur Nikolauszeit. Der Irrtum wird schnell korrigiert. Aus dem langweiligen Nikolaus wird eine fesche Nikolausin, die nun auch als Osterhase gebucht werden kann. Der Westerwälder Wirbelwind ist ein Paradebeispiel für ein karnevalistisches Chamäleon. Lächelnd und mit zarter Stimme begrüßt sie das Narrenvolk, ihr Blick wandert durch den Saal. Der Blick verdunkelt und mit einer weiblichen Stimme, die einer knallenden Peitsche ähnelt, schmettert der Wirbelwind seinem Opfer die verbale Abrissbirne entgegen. Nicht ganz jugendfreie Einlagen verpackt Carmen, im Angesicht der Horde Kinder vor der Bühne geschickt ein, macht unmissverständlich klar was angesagt ist, ohne die unkontrollierte Kinderhorde zu verschrecken. Ende der Vorstellung, mit einem liebreizenden Lächeln bewegt sich der „Wirbelwind“ zum Elferrat, nimmt den Sessions- und Prinzenorden entgegen. Natürlich mit Küsschen recht und Küsschen links. Das Narrenvolk skandiert nach Zugabe. Carmen dreht sich um, lächelt ins Publikum und verändert die Gesichtszüge zur kämpferischen Mimik. „Meint ihr ich verlasse den Saal ohne jemanden zur Schnecke zu machen“? Der Saal tobt, sie lächelt verschmitzt und so mancher hofft ungeschoren davon zu kommen. Doch die Peitsche knallt und es wischt Kommunalpolitiker und die Medien. Es gibt aber nicht nur Schelte, auch lobende Worte kommen über ihre Lippen. Zum Abgang wird der „Wolf“ im Nikolausoutfit zum Lamm. Das Altenkirchener Tanzpaar bringt Spitzenleistung auf die Bretter und wieder Ruhe in die aufgepeitschten „Narrenwellen“. Nach einem Westerwälder Wirbelwind hat es das Duo „Strunz un Büggel“, alias Walter Lorenz und Wolfgang Raschke, schwer die Narren zu begeistern. Doch auch ihnen gelingt nach schweren ersten fünf Minuten der Durchbruch. Die „gewichtige“ Tanzformation „ Schöneberger Bordsteinschwalben“ leiten mit wirbelnden Tanzelementen den Schlussakt der Prunksitzung ein. Selbstverständlich kamen die männlichen Primadonnen nicht um eine Zugabe herum. Bevor in Kooperation des Ingelbacher „Danz Point“ und der Tanzgarden der KG Altenkirchen den Schlusspunkt setzten ließen die Musiker der Musikgruppe „Gugge me ma“ aus Bad Ems durch Trompetenklänge und Trommelschlag die Gehörgänge erzittern. (wwa) Fotos: Wachow/Rewa

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