Europas größte Goldmünze „Big Phil“ in Hachenburg zu sehen
Veröffentlicht am 11. Mai 2018 von wwa
HACHENBURG – Die Wiener Philharmoniker standen Pate bei der Namensgebung von Europas größter Goldmünze „Big Phil“, sie zeigt unter anderem den Goldenen Saal mit der Orgel des Orchesters. 31 Kilogramm schwer und mit einem Materialwert von 1,3 Millionen Euro war die Mega-Münze mit einem Durchmesser von 37 Zentimetern zwei Tage lang in der Westerwald Bank in Hachenburg ausgestellt. Nicht nur das: Rund 200 Gäste der Bank verfolgten einen leidenschaftlichen Vortrag von Fondsmanager und Buchautor Uwe Bergold: „Gold als Vermögensversicherung in der globalen Verschuldungskrise“. Der Goldexperte geniesst in der Finanzbranche einen ausgezeichneten Ruf, hat er doch unter anderem bereits im Jahr 2000 die damals bevorstehende Gold-Hausse angekündigt.
„Nach Golde drängt, am Golde hängt doch alles.“ Westerwald Bank-Vorstand Dr. Ralf Kölbach bemühte Gretchen aus Goethes „Faust“, um die Faszination Gold zu unterstreichen. Dass die Veranstaltung der Bank zu diesem Thema innerhalb von Tagen ausgebucht war, spricht ebenfalls für diese Faszination.
Gold hat die größten Krisen überdauert: Soll Gold also im Vermögensportfolio die erste Geige spielen? Ist es die ultimative Fluchtwährung in der Krise? Zumindest sollte man sich mit den Möglichkeiten und Vorteilen einer Goldanlage vertraut machen angesichts historisch niedriger Zinsen und schleichender Inflation, und das sowohl als Anlage wie als Versicherung. Denn während Papierwährungen Wertschwankungen unterliegen und dauerhaft inflationieren, besitzen Edelmetalle wie Gold laut Bergold einen stabilen inneren Wert, haben die größten historischen Krisen überdauert, ohne an Vertrauen und Wert einzubüßen – im Gegenteil: Der Goldpreis habe sich allein seit dem Jahr 2000 vervierfacht. Für den gleichen Zeitraum weisen die Aktienkurse der beiden größten deutschen Banken, nämlich der Deutschen Bank und der Commerzbank, mit minus 87 Prozent und minus 98 Prozent rekordverdächtige Verluste aus. „Papiergeld kehrt immer zu seinem inneren Wert zurück, welcher Null ist. Diese Weisheit stammt vom französischen Philosophen Voltaire im 18. Jahrhundert. Das Gleiche lässt sich auch auf ‘Papier-Vermögen’ übertragen“, so Bergold in Hachenburg. Gold hingegen bezeichnet er als „inflationsgeschütztes Geld“.
Neben Aktien, Anleihen und Immobilien sind Edelmetalle und Rohstoffe für Bergold die vierte Anlageklasse, die man nicht vernachlässigen sollte. Gold sei zudem offiziell eine Währung. Warum Gold ins Portfolio gehört? Falls bei Kursschwankungen die drei übrigen Anlageklassen an Wert verlieren, könne Gold an Wert gewinnen. „Gold entwickelt sich gleich mit der Inflation. Man nennt Gold deswegen auch einen Inflations-Seismographen.“ Gold wertet er daher als ultimative Versicherung für Vermögen. „In Deutschland wird alles versichert, nur nicht das eigene Vermögen.“ Der Durchschnittssparer, der keine Inflations-Versicherung in seine Ersparnisse eingebaut habe, werde möglicherweise nicht unerhebliche Vermögensverluste erleiden. Bergolds Hinweis dazu: „Die Geschichtsbücher sind voll mit Beispielen von Verschuldungskrisen.“
Lehrbücher empfehlen Goldanlage: Der Goldpreis laufe dabei allen anderen Anlageklassen entgegen. Das heißt: Wer in seinem Portfolio Aktien, Anleihen und Immobilien, aber kein Gold habe, habe auch keine Versicherung. „In jedem Lehrbuch, das Sie aufschlagen, wird daher empfohlen: Legen Sie fünf bis zehn Prozent Ihres Vermögens auf Gold.“ Ob Gold oder auch Silber in Barren oder Münzen: Edelmetalle böten ein hohes Maß an Sicherheit, Mobilität und Liquidität. Die individuelle Streuung im Gesamtportfolio hänge, wie jede Anlage, von der persönlichen Anlagementalität des Kunden ab. Für die schnelle Rendite seien Edelmetalle unterdessen nicht geeignet.
Foto: Informierten über Gold als Vermögensversicherung: (v.l.): Fondsmanager und Buchautor Uwe Bergold, der Hachenburger Marktbereichsleiter der Westerwald Bank, Stephan Zorn, und Vorstand Dr. Ralf Kölbach. Foto: Westerwald Bank