Neujahrsempfang in der Kreisverwaltung Altenkirchen
ALTENKIRCHEN – Neujahrsempfang in der Kreisverwaltung Altenkirchen –
Den Blick in die Zukunft des Kreises richtete die etwas andere Ortsbürgermeister -Dienstbesprechung des Landkreises Altenkirchen. Nach seiner allgemeinen Begrüßung, zu der Landrat Michael Lieber auch
den Vorstand der KSK Altenkirchen, Dr. Andreas Reingen und Markus Keggenhoff sowie die Gastreferentin Universitäts-Professorin Dr. Hanna Schramm-Klein begrüßte, gab er einen kurzen Rückblick und richtete sodann den Blick in die Zukunft, die sich finanziell nicht ganz so rosig entfaltet. Landrat Lieber ging auf die, am Vortag veranstaltete Kreistagssitzung und die Kreisumlage ein. Der Haushalt 2013 des Landkreises Altenkirchen bilde die Grundlage für Entscheidungen und Handeln zum Wohle der Menschen im Kreis in den kommenden zwölf Monaten. Bei einem Gesamt-Haushaltsvolumen im Ergebnishaushalt von rund 150,4 Mio. Euro, weise der Ergebnishaushalt einen Jahresfehlbetrag von rund 10,2 Mio. Euro aus. Auf der Seite der Aufwendungen ständen Aufwendungen der Sozial- und Jugendhilfe mit rund 71,8 Mio. Euro, Aufwendungen für Kindergartenpersonalkosten mit 24,4 Mio. Euro, Personal- und Versorgungsaufwendungen mit 20 Mio. Euro und Aufwendungen für Sach- und Dienstleistungen, insbesondere Gebäudeunterhaltung und Bewirtschaftung, Straßen und Schülerbeförderung, mit ca. 18,9 Mio. Euro. An Erträgen erwarte man: Schlüsselzuweisung des Landes mit ca. 20,9 Mio. Euro, Zweckzuweisungen des Landes mit 22,7 Mio. Euro, die Kreisumlage mit 47,3 Mio. Euro und Sozialerträge mit 33,1 Mio. Euro. Das Aufkommen der Kreisumlage sei somit höher als die Zuweisungen des Landes!
Dem Haushalt 2013 des Landkreises liege ein Kreisumlagesatz von 43,0 Prozent zugrunde. Die Anhebung des Hebesatzes zur Kreisumlage um 1 Prozentpunkt von 42,0 auf nun 43 Prozent erfolge, da das Land zum Haushaltsjahr 2013 keine notwendigen Verbesserungen am KFA vornehme. Eine weitere Erhöhung der Kreisumlage sei unumgänglich, um den Fehlbetrag gegenüber dem Niveau des Vorjahres annährend halten zu können. Dabei werde das subsidiäre Finanzierungselement „Kreisumlage“ durch die nicht den Aufgaben angemessene Finanzausstattung des Landes strapaziert und eine Neuregelung des KFA zum 01. Januar 2014 dringend notwendig. Die Belastung der kreisangehörigen Gemeinden und Gemeindeverbände durch eine Erhöhung der Kreisumlage stoße an seine Grenzen. Die Schere zwischen Erträgen und Aufwendungen der sozialen Sicherung gehe immer weiter auseinander und das trotz der erhöhten Bundesbeteiligung an den Kosten der Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung. Lieber wolle den Blick optimistisch nach vorne, in die Zukunft richten und es sich nicht nehmen lassen, den Landkreis Altenkirchen voranzubringen.
Es ginge darum zu überlegen, wo sinnvollerweise Mittel einzusetzen sind und welche Maßnahmen gestaltet werden können. Der Kreis habe einiges zu bieten und so wolle man allen Bürger/innen, vor allem auch den jungen Familien mit Kindern Mut machen, sich für die Region einzusetzen, hier zu bleiben und hoffnungsvoll nach vorne zu schauen und das trotz aller Probleme und Herausforderungen. Im Jahr 2016 feiert der Kreis Altenkirchen seinen 200. Geburtstag. Es ist Lieber ein Anliegen, dass dieses Datum nicht nur zum Feiern und zur Rückbesinnung genutzt werde, sondern auch als Chance gesehen werde, den Kreis auf die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts einzustellen. Aus diesem Grund habe man auch den Prozess Zukunftskreis Altenkirchen gestartet. Lieber nannte zum Zukunftskreis vier Oberziele: Das Bild der Region schärfen, generationsübergreifendes Leben und Arbeiten ermöglichen, Ehrenamt stärken und vernetzen, Familien fördern. Nachhaltige Entwicklung für Unternehmen begünstigen und Fachkräfte gewinnen und halten. Sowie autarke Energieregion entwickeln. Mit einem Flyer weißt die Verwaltung auf die Obstbaum-Jahrundert-Zählung ab 2013 hin. Mit diesem Projekt möchte die Untere Naturschutzbehörde der Kreisverwaltung von 2013 bis zum Kreisjubiläum 2016 spannen und den Dörfern, Städten und Ortsteilen im Kreis anbieten eine Obstbaumzählung mit Gewinn durchzuführen. Als Dankeschön für die Teilnahme der Dörfer, die damit ihre Ortsgemeinschaft stärken können, erhalten sie vom Kreis in den Jahren 2014, 2015 und 2016 je zehn hochstämmige Obstbäume geschenkt.
Musikalisch gerahmt wurde der Neujahrsempfang durch das Soulcreek Ensemble der Kreismusikschule Altenkirchen mit Sebastian Pattberg und Nina Selbach. Durch Krankheit und Abitur waren die anderen Mitglieder verhindert. Prof. Dr. Hanna Schramm-Klein referierte unter dem Motto „Region im Umbruch – Regionalmarketing in Zeiten demografischen Wandels“. Sie stellte Möglichkeiten vor, die ein Landkreis hat, sich trotzt alternder und rückgängiger Bevölkerung im Wettbewerb der Regionen zu positionieren. Fotos: Wachow