Osterklappern in Selbach
SELBACH – Auch in Selbach hält man den altehrwürdigen Brauch des Osterklapperns aufrecht. – Der Überlieferung nach fliegen die Glocken der katholischen Kirchen am Gründonnerstag nach Rom und berichten dem Papst vom Leben in den Gemeinden. Und tatsächlich: Drei Tage lang ist in Selbach kein
Glockengeläut zu hören. Damit man sich im Ort trotzdem an den Tageszeiten orientieren kann, ziehen Kinder und Jugendliche mit hölzernen Klappern umher, die ordentlich Krach machen. Dies dürfte in den frühen Morgenstunden noch den letzten Selbacher aus den Federn getrieben haben. Insgesamt finden sechs Klapperumzüge statt. Dann geschieht das Wunder: Pünktlich zur Ostermesse sind die Glocken wieder da. Aber niemand hat gesehen, wie sie an ihren angestammten Platz in der heimischen St. Anna Kapelle gelangt sind. Den gut zwei Dutzend Klapperkindern gegenüber zeigte man sich in Selbach durchweg
erfreut und dankbar. Am Karsamstagmittag beim letzten Klappern gab es reichlich Süßigkeiten und auch Bares für die jungen Leute. Natürlich teilte man alles gerecht auf und für einen guten Zweck blieb auch noch etwas übrig. (pr.) Fotos: Sieht