Traditionelle Osternacht in Oberlahr

OBERLAHR – Traditionelle Feier der Osternacht der Katholischen Gemeinde St Antonius in Oberlahr –

Auf eine lange Tradition beim höchsten Fest im Kirchenjahr blickt die Pfarrei in der Lahrer Herrlichkeit zurück. In Oberlahr stand bereits um 1200 eine kleine Kirche. Das ist ziemlich sicher aus ihrem spätromanischen Baustil zu belegen. Nach fast 700 Jahren, nämlich im Jahre 1878, wurde sie zu Gunsten eines Neubaus abgerissen. Vor rund 180 Jahren sang schon der Kirchenchor zur Osternmesse, allerdings damals nur als Männerchor. Die Frauensleut wurden erst viel später geduldet. Vor rund 90 Jahren kam dann die eigens zum Zweck der Kirchlichen Musik gegründete  Bergmannskapelle zur musikalischen Gestaltung des Festgottesdienstes hinzu. Letztere gibt es immer noch. Allerdings sind die Mitglieder keine Bergleute mehr. Sie nennen sich Blasorchester Westerwald und haben just an Ostern ein Konzert im benachbarten Horhausen. Auch ohne die Posaunen und Flöten des Oberlahrer Musikvereins war der musikalische Teil der Osternacht ein Genuss für die Ohren der zahlreichen Gottesdienstbesucher. Organist und Chorleiter Rolf Kroczek und der Oberlahrer Kirchenchor hatten bis zuletzt fleißig geprobt und das Ergebnis ließ sich hören. Bei Anbruch der Dunkelheit wurde auf dem Kirchplatz das Osterfeuer entzündet. Bei den eisigen Temperaturen war es für viele Gottesdienstbesucher sehr willkommen, hatten sie doch die Möglichkeit sich daran zu wärmen. In einer feierlichen Prozession zogen Monsignore Clemens Feldhoff, sein Indischer Besuch und acht Messdiener/innen zum Feuer um die Osterkerze anzuzünden. Nach der Kerzenweihe, ging es wieder in die Kirche, wo hunderte kleine Kerzen angezündet wurden. Im Schein der Kerzen begann die traditionelle Osterliturgie, die in der ganzen Christlichen Welt in dieser Nacht zelebriert wird. Anschließend traf man sich noch zur Agape auf dem Kirchplatz. Dort wartete das im Gottesdienst geweihte Brot, ein paar hundert Ostereier und etliche Kisten Wein und Traubensaft auf die Gemeinde. Im Schein des Feuers feierten sie das Ende der Fastenzeit mit Spätburgunder aus dem Badischen, gefärbten Ostereiern und Fladenbrot. Agapefeier: Das Wort kommt aus dem Griechischen und bezeichnet im Neuen Testament die Zuwendung Gottes zum Menschen, die diesen wiederum befähigt, andere auch zu lieben. Die ersten Christen feierten gemeinsame Mahlzeiten als symbolischen Ausdruck und Ermutigung für diese Liebe. Sie aßen und tranken dabei Brot und Wein und andere Speisen. Die Reichen teilten ihr Brot mit den Armen. Ob man die heutige Kirchengemeinde St Antonius als reich bezeichnen kann, wird angezweifelt. Zu Mahl am Feuer, lud sie alle Gottesdienstbesucher ein. Eine schöne Tradition, an der auch viele teilnehmen, die man sonst eher selten im Gottesdienst sieht. Das spielt aber in der Osternacht keine Rolle, denn für reichlich Brennholz, Ostereier, Wein und Fladenbrot war gesorgt. (mabe)

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