Leistungseinschränkungen in den rheinland-pfälzischen Kliniken erwartet

RLP – Leistungseinschränkungen in den rheinland-pfälzischen Kliniken erwartet. Beschäftigte warnen vor Patientengefährdung durch Personalnot. Auch Beschäftigte in rheinland-pfälzischen Kliniken können wegen Überlastung nicht alle vorgeschriebenen und notwendigen Aufgaben ausführen. Darauf weist ver.di im Rahmen des bundesweiten Aktionstags „Händedesinfektion“ am Dienstag, 12. September, hin. An diesem sich auch Beschäftigte von mehreren Kliniken in Rheinland-Pfalz beteiligen. Um an diesem Tage eine ordnungsgemäße Pflege zu gewährleisten, benötige man, laut Berechnungen, 1.290 Beschäftigte landesweit mehr. „Eine korrekte Händedesinfektion ist mit dem wenigen Personal nicht möglich“, sagte Frank Hutmacher, ver.di Landesfachbereichsleiter Gesundheit, Soziale Dienste, Wohlfahrt und Kirchen.
Die Gewerkschaft erwartet erhebliche Leistungseinschränkungen. „Sollte es zu Notfällen kommen, werden wir die Aktion frühzeitig beenden“, versicherte Hutmacher. „Wir machen damit am Beispiel der Händedesinfektion deutlich, wie überlastet die Pflegekräfte sind.“ Das könne die Sicherheit der Patientinnen und Patienten gefährden, so Hutmacher weiter.
Das Bundesministerium für Gesundheit schätzt die Zahl behandlungsassoziierter Infektionen auf jährlich zwischen 400.000 und 600.000 Fälle. Die der Todesfälle auf bis zu 15.000 Fälle. Eine der wichtigsten Präventionsmaßnamen ist die Desinfektion der Hände, die laut Richtlinien des Robert-Koch-Instituts, vor und nach jedem Patientenkontakt 30 Sekunden dauern soll. Bis zu zwei Stunden braucht eine Pflegekraft pro Schicht für die vorgeschriebene Desinfektion. Wenn dafür die Zeit fehlt, stehen Menschenleben auf dem Spiel.
ver.di fordert verbindliche Personalvorgaben per Gesetz, die für alle Krankenhausbereiche gelten sollen. Die Bundesregierung hat Personaluntergrenzen für sog. pflegesensitive Bereiche auf den Weg gebracht. Aus Sicht der Gewerkschaft ist Pflege immer sensitiv, weshalb die noch zu erarbeitenden Vorschriften alle Pflegebereiche abdecken müssen.  Die Personalausstattung müsse sich am konkreten Pflegebedarf der Patienten orientieren. Zugleich fordert ver.di die Klinikbetreiber auf, Verantwortung für die Gesundheit ihrer Beschäftigten zu übernehmen und für Entlastung zu sorgen. ver.di kämpft für mehr Personal im Krankenhaus, fordert einen Tarifvertrag Entlastung für die Krankenhäuser in Rheinland-Pfalz. Hutmacher sagt dazu: „Die Arbeitgeber sind verpflichtet, die Gesundheit ihrer Beschäftigten zu schützen. Es muss genug Personal zur Verfügung stehen, damit Patienten gesund und Pflegekräfte nicht selbst krank werden“.

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