„Das Friseurhandwerk geht baden“

KOBLENZ – „Das Friseurhandwerk geht baden“ – Protestaktionen in Koblenz für höhere Vergütungen und deren bundesweite Angleichung – Aktive der ver.di Jugend werden am Dienstag, 29. August, ab 14:30 Uhr im Koblenzer Löhr-Rondell öffentlichkeitswirksam gegen die Schlechten Ausbildungsvergütungen und fachfremde Ausbildungsbedingungen im Friseurhandwerk protestieren. Die Aktion ist Teil einer bundesweiten Initiative: In rund 20 Städten mobilisieren Auszubildende gemeinsam mit der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) mit kreativen Aktionen unter dem Motto „Das Friseurhandwerk geht baden“ an zentralen Orten für höhere, bundesweit angeglichene Ausbildungsvergütungen für die rund 23.000 angehenden Friseure. Die Branche ist durch die schlechten Bedingungen durch Nachwuchsmangel gekennzeichnet. Die Aktion ist Teil der bundesweiten Tarifkampagne „Besser abschneiden“, die ver.di gestartet hat (http://www.besser-abschneiden.info/und www.facebook.de/besserabschneiden). Im Zuge der Kampagne haben sich über 1.800 Auszubildende der Gewerkschaft angeschlossen.

„Auszubildende im Friseurhandwerk sind völlig unterbezahlt. Im Durchschnitt werden im Osten nur 269, im Westen 494 Euro monatlich gezahlt. Deswegen wird es höchste Zeit für höhere Ausbildungsvergütungen und eine bundesweite Angleichung der Vergütungen. Die Arbeitgeber sollten daran auch im Sinne des Fachkräftenachwuchses Interesse haben“, sagte ver.di-Sekretär Marvin Reschinsky.

„Wer den Friseur-Beruf erlernt, viel Herzblut investiert und vielen Menschen damit eine Freude macht, muss auch im Geldbeutel besser abschneiden – und nicht noch Geld mitbringen,“ sagt Jürgen Jung, zuständiger Fachbereichsleiter.  In Rheinland-Pfalz erhalten die Auszubildenden eine Vergütung im ersten Ausbildungsjahr von 400.- Euro (brutto).

Nicht nur die schlechte Bezahlung, auch häufige Überstunden und ausbildungsferne Tätigkeiten wie Kaffeekochen sowie die Erwartung, dass Ausrüstung wie teure Scheren und Kämme selbst finanziert wird, prägen den Alltag vieler junger Berufseinsteiger. Die durchschnittlichen monatlichen Entlohnungen liegen zudem weit unter dem bundesweiten Gesamtdurchschnitt der tariflichen Ausbildungsvergütungen in Höhe von 826 Euro (Zahlen: Bundesinstitut für Berufsbildung für 2015).

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