In Wölmersen genießt ein Hornissenvolk Gastfreundschaft
WÖLMERSEN – Hornissen genießen uneingeschränkte Gastfreundschaft in Wölmersen –
Plötzlich kam das Hornissennest durch die Decke. Ein kleiner, runder Zapfen, so groß wie ein kleiner Kinderball kam plötzlich aus der Deckenisolierung heraus. Das Ehepaar Fritz und Marianne Nussbaum in Wölmersen beherbergt in einem Nebenraum des Anwesens ein Hornissenvolk. Dass Hornissen in der Nähe waren wussten wir, erzählt das Ehepaar. Dass sie aber in einem unserer Nebenräume ihr Nest gebaut hatten, merkten wir erst, als eines Tages zerkleinertes Styropor auf der Fensterbank und auf dem Fußboden lag! Die Frage wo fas herkommt wurde mit einem Blick an die Zimmerdecke beantwortet. In der weißen Isolierungsfläche war ein gut fünf Zentimeter großes Loch zu sehen. Dort flog ab und zu eine Hornisse rein. In den nächsten Tagen wurde das Loch immer größer und langsam wuchs ein Wabenbau nach unten. Die Hornissen hatten sich zwischen Isolierung und Dachdeckung eingenistet und ihr Nest gebaut. Die mögliche Ausdehnung des Hornissenbaus war anscheinend im Dachbereich an ihre räumlichen Grenzen gestoßen und erschöpft. So fraßen sich die großen Insekten nach unten durch die Isolierung. Inzwischen hat das Nest im unteren Bereich schon einen Durchmesser von gut 20 Zentimetern.
In der Mitte ist der Wabenbau deutlich zu erkennen. Seitlich sind die „Brummer“ dabei, die stabilisierenden, schützenden und klimatisierenden Wände auszubauen. Einige Tiere sind ständig am Bau und es herrscht reges Leben im hängenden Kraterbereich. Wie kleine Hubschrauber kommen sie an, schweben ein, landen und krabbeln in die Waben und kommen nach einiger Zeit wieder heraus und schwirren wieder wie kleine Helikopter davon. Die Außenfläche sieht malerisch, farblich wie ein kleines Kunstwerk aus. Die unterschiedlichen Farben sind deutlich erkennbar. Fritz Nussbaum ist von seinen Hornissen begeistert.
Die sind, anders als Wespen, völlig friedlich. Sie machen auch keinen nervösen Eindruck, trotz der Nähe der Menschen und der blitzenden Kamera. Nussbaum hält zum Beweis ihrer Friedfertigkeit eine Hand in die Nähe des Nesteinganges. Die Hornissen fliegen drum herum, zwei setzen sich kurz auf den Handrücken um gleich wieder zu starten. Auch das Fotografieren stört sie nicht großartig. Zwei, drei Tiere kommen näher, scheinen nachzusehen was das Blitzen auf sich hat und fliegen zurück zum Bau. Wunderbar ist es diese friedlichen Großinsekten zu beobachten. (wwa) Fotos: Wachow