Impfberatung stärken und Impflücken schließen
REGION/BERLIN – Impfberatung stärken und Impflücken schließen – Mit dem heute verabschiedeten Epidemiologie-Gesetz sollen Kitas verpflichtet werden, den Gesundheitsämtern alle Eltern zu melden, die eine Impfberatung ausschlagen. Die Ämter können dann Strafen verhängen, so dass Eltern von Kitakindern Geldstrafen bis 2.500 Euro drohen, wenn sie sich der verpflichtenden Impfberatung verweigern. – Auch Ärzte unterstützten das Ziel, die Pflicht zur Impfberatung zu verschärfen: „Tausende Kinder in Deutschland sind nicht vor Masern geschützt. Dadurch entstehen gefährliche Impflücken, die den sogenannten „Herdenschutz“ gefährden“, erläutert Erwin Rüddel, Gesundheitspolitiker im Deutschen Bundestag. „Auf diesen „Herdenschutz“ sind aber auch Menschen angewiesen, die beispielsweise aus gesundheitlichen Gründen selbst nicht geimpft werden können und besonders gefährdet sind.“
Gerade im Bereich von Masern erreiche Deutschland das Ziel der WHO trotz gestiegener Impfquoten noch nicht. Die Impflücken seien immer noch zu groß. „Während Krankheiten wie Polio durch Impfungen fast vollständig ausgerottet sind, bemerken wir leider eine gewisse Impfmüdigkeit bei vermeintlich harmlosen Kinderkrankheiten. Die für eine Ausrottung der Masern erforderliche Impfquote von 95 Prozent beispielsweise wird in Deutschland bislang nur in einzelnen Bundesländern erreicht“, wirbt der Abgeordnete für einen umfassenden Impfschutz. Wichtig sei auch, die Auffrischungsimpfungen nicht zu vergessen, um einen umfassenden Schutz zu erreichen.