Pflege erfolgt meist stationär

NEUWIED – Pflege erfolgt meist stationär – Die meisten Pflegebedürftigen im Landkreis Neuwied werden stationär versorgt. Das zeigt der Pflegereport der BARMER, den die Universität Bremen erstellt hat. Demnach lassen sich 35,8 Prozent der Pflegebedürftigen stationär versorgen und 33,7 Prozent durch ihre Angehörigen. Nur 30,2 Prozent entfallen auf die Versorgung durch ambulante Pflegedienste.

Peter Lauermann, Regionalgeschäftsführer der BARMER in Neuwied sagt: „Bei den Menschen im Landkreis Neuwied hat die stationäre Pflege offensichtlich einen hohen Stellenwert.“ Beeinflusst werde die Form der Pflege zudem von der Einkommenshöhe der Pflegebedürftigen und davon, wie gut familiäre Netzwerke Pflege zuhause bewältigen können oder überhaupt wollen. Bei geringem Einkommen würden die privaten Zuzahlungen die Wahrscheinlichkeit mindern, dass ein Pflegebedürftiger im Heim gepflegt wird.

Anteil der Pflegebedürftigen an der Gesamtbevölkerung: Auffallend ist, dass der Anteil der Pflegebedürftigen an der Gesamtbevölkerung im Landkreis Neuwied zwischen 2011 und 2015 gestiegen ist. Zählten die Statistiker 2011 noch 2,10 Prozent Pflegebedürftige an der gesamten Bevölkerung des Landkreises, waren es nur vier Jahre später schon 2,19 Prozent.

„Die Pflegekassen sind vor allem als Impulsgeber für gute Ideen gefordert“, betont Lauermann. So biete die BARMER bislang als einzige Kasse individuelle Beratung durch Familiengesundheitspfleger. Kurse für pflegende Angehörige seien besonders sinnvoll, da dabei nicht nur wichtiges Wissen vermittelt, sondern auch ein Austausch der Betroffenen untereinander ermöglicht werde.

„Eine effiziente Pflegeunterstützung sollte aber nicht nur von der Mitgliedschaft in einer bestimmten Krankenkasse abhängig sein. Wir müssen dafür sorgen, dass alle Betroffenen in schwierigen Lebenssituationen uneingeschränkt die Unterstützung erhalten, die sie benötigen“, sagt Lauermann. Die BARMER berät pflegende Angehörige persönlich, aber auch online unter www.pflegen-und-leben.de.