Vatertag im Westerwald
OBERLAHR – Vatertag im WWT die Megaparty des Jahres –
Da kamen sie teilweise aus dem Ruhrgebiet, aus Düsseldorf, aus Neustadt mit dem Taxi und aus der Domstadt am Rhein mit einem klimatisierten Reisebus. Salvatore, der Busfahrer, sitzt im Schatten hinter seinem Luxusliner. Um 11.00 ist er gekommen und um 19.00 bringt er die Herren wieder nach Hause. Inzwischen haben die 57 Männer ihren Spaß beim Tanzen mit den Mädels aus Düsseldorf, die übers verlängerte Wochenende angereist sind. Es wird kräftig getanzt und Bier getrunken, denn die sommerlichen Temperaturen machen durstig. Auf den Stehtischen stehen die Kölschfässer und an den beiden Bierbrunnen herrscht Hochbetrieb. Vor dem gut besuchten Stoppenzieher stehen noch ein paar Kühlwagen mit Getränken. Man ist gerüstet für den Ansturm. In der Hotelküche wird gebrutzelt und draußen zusätzlich gegrillt. Für alles ist heute gesorgt, sogar für das passende Sommerwetter. Mit Bollerwagen, Planwagen, Fahrrädern und Festwagen reisen am frühen Nachmittag die Vatertagstouristen aus allen Richtungen an. Auf der Straße zwischen Treff und Campingplatz stehen mehr Taxi als am Koblenzer Hauptbahnhof. Aber da dürfte es auch allgemein nicht so hoch hergehen. Lange Schlangen vor der Talerkasse und vor den Sanitäranlagen. Die Sonne hatte bei einigen Damen die Schminke zerlaufen lassen.
Kein Problem für den, der sich am späten Nachmittag auf die Tanzfläche ins Discolicht der California verzog. Während Papa oder Mama draußen im Biergarten zu Livemusik tanzten, legte DJ Thomas an den Turntables, für die Teenies, die angesagtesten Scheiben aus Rock Pop und aus der Technoszene auf. Eine einmalige Gelegenheit endlich in die Disco zu kommen, die sonst erst um 21.00 geöffnet hat. Im Stoppenzieher ist es inzwischen auch eng geworden. Da ist Mallorcafeeling angesagt.
DJ Dave macht Party und bringt den Laden nicht nur wegen der Außentemperaturen zum Kochen. Während im Biergarten sich die Karnevalsvereine aus Burglahr, Horhausen und Willroth an den Stehtischen ihr Kölsch vom Fass schmecken lassen, hat sich das Jungvolk überwiegend auf der schattigen Wiese am Ententeich einen Platz gesucht. Da fand sich auch der Junggesellenverein aus Lorscheid wieder, der mit Traktor und Planwagen unterwegs war. Immer neue Gruppen gesellten sich dazu. Und mache feierten sogar auf der Straße und auf den Parkplatz.
Eine Gruppe von fröhlichen Mittvierzigerinnen, ein Damenkegelclub aus dem Sauerland stand am offenen Kofferraum in dem ein Platte mit Frikadellen, Hühnerbeinen und Käsehäppchen auf hungrige Vatertagsausflügler wartete. Wer trinkt muss auch dabei essen, sonst ist der Tag zu schnell vorbei meinten sie und hielten ihre Sektgläser hoch. Gegenüber am Fahrbahnrand hatte ein roter, amerikanischer Schulbus von der Ahr geparkt. Der Busfahrer stand mit seiner Kaffeetasse neben seinem Bus und schaute Stefan zu, der mit seinem Heuwender über die Wiese an der Wied bretterte. Ideales Wetter zum Heu ernten.
Vielleicht wäre Stefan auch lieber mit der Gruppe junger Mütter aus Oberlahr, die am späten Nachmittag auf dem Weg in den Treff waren mitgegangen. Aber warmes, trockenes Wetter zum Heu machen muss man nutzen. Eigentlich heißt der Tag „Christi Himmelfahrt“. Ach ja den Himmel hab ich heute auch gesehen. Den trugen die Kameraden von der Freiwilligen Feuerwehr. Der Pastor, die Musiker vom Oberlahrer Musikverein, die Kommunionkinder und ein paar Dutzend Leute bei der Bittprozession durch die Wiesen. Andere, wie die Alten Herren vom VFL. die gingen wandern.
Da hieß der Tag Vatertag. Aber was zum Teufel machen so verschiedene Mütter auf der Piste? Ganz schön clever die Damen. Die Ehemänner und Väter haben endlich mal Gelegenheit sich daheim dem Nachwuchs zu widmen. Ein bisschen Spaß muss sein und den hatten alle die den Weg nach Oberlahr und auch hoffentlich wieder heim gefunden haben. (mabe)