Kooperation mit dem Holzbau-Cluster Rheinland-Pfalz
KREIS – Kooperation mit dem Holzbau-Cluster Rheinland-Pfalz soll neue Impulse für die heimische Holzbaubranche bringen –
Im Rahmen eines EU-Wirtschaftsförderungsprojektes für den Mittelstand prüft das Clustermanagement die Förderwürdigkeit von angedachten Projekten in der Region Westerwald. Bei einem Gesprächstermin mit MdL Thorsten Wehner und dem Clustermanager Hannsjörg Pohlmeyer im Cluster-Büro in Koblenz wurden die neuen Ideen für die Region Altenkirchen/Westerwald erörtert.
Ziel des Holzbau-Clusters Rheinland-Pfalz sei es, die regionale und überregionale Zusammenarbeit in der Holzbaubranche zwischen Unternehmen und wirtschaftsnahen Einrichtungen zu unterstützen. Dadurch sollen die vorhandenen Potenziale gestärkt und die Wettbewerbsfähigkeit der Regionen erhöht werden, erklärt Wehner. Bis Ende 2013 können Förderprojekte im Rahmen des Ziels „Regionale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung“ der Europäischen Union in zwei Förderschwerpunkte mit Mitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) kofinanziert werden. Dabei werden Projekte mit dem Förderinhalt „Förderung der stofflichen, energetischen Verwertung nachwachsender Rohstoffe“ unterstützt. Der SPD-Politiker unterstreicht die Wichtigkeit des Förderprogramms für die heimische Region.
Ein zentrales Problem innerhalb der regionalen Wertschöpfung für die ansässigen kleinen und mittelständischen Betriebe ist die Beschaffung der nötigen vorgefertigten Bauprodukte, insbesondere in kleinen Mengen. Daher wird beispielsweise Konstruktionsvollholz meist außerhalb von Rheinland-Pfalz bezogen. Damit in Rheinland-Pfalz ein geschlossener Kreislauf in der Wertschöpfungskette wieder möglich wird, ist die Spezialisierung von heimischen Holzproduzenten nötig, die sich an die Bedürfnisse der weiterverarbeitenden Unternehmen anpassen können. Genau in diesem Punkt möchte man ansetzen. „Wir wollen weg von der Massenproduktion, hin zur Spezialisierung und damit zu einer tieferen Wertschöpfungskette“, so Wehner.
Der Abgeordnete macht dabei auf die wirtschaftliche Bedeutung des Forst- und Holzbausektors aufmerksam. Nach Angaben des Umweltministeriums in Mainz, entstehe aus einem einzigen geernteten Festmeter Holz eine Wertschöpfung von mehr als 3.000 Euro im Land. Rheinland-Pfalz sei mit einem Waldflächenanteil von 42 Prozent überdurchschnittlich holzreich. An 1.000 Festmetern Holz hingen entlang der Wertschöpfungskette 20 Arbeitsplätze. „Weitere Gespräche zwischen Holzbau-Cluster und den holzverarbeitenden Betrieben seien wichtig“, so Hannsjörg Pohlmeyer und schlägt daher die Einrichtung eines „Runden Tisches“ vor, bei welchem innovative Vorhaben und Ideen rund um das Thema „Holzbau“ vorgestellt und vorangebracht werden können. Bei der weiteren Planung und Umsetzung des Themas in der Region habe die Universität Trier bereits Unterstützung signalisiert. Darüber hinaus wolle man auch die Universität Siegen mit ins Boot holen, wo in der zurückliegenden Zeit ein Dachprojekt im Bereich der Holzbaustoffe für Wohnungen durchgeführt worden sei. „Ziel ist es, eine größere Wettbewerbsfähigkeit des Westerwaldes im Holzsektor zu erreichen“, erklärt Wehner. Der Parlamentarier unterstützt in diesem Zusammenhang die neu zu schaffende Stelle eines übergeordneten „Kümmerers“ im Holzbaubereich. Sein Aufgabenbereich müsste nicht nur primär im Holzbau liegen, sondern er könnte auch neue Akzente im Tourismussektor setzen und für eine bessere Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Kreisen sorgen.