Neue Arbeit e.V. seit 2007 an zwei regionalen Schulen

ALTENKIRCHEN – Vertiefe Berufsorientierung (VBO) des Vereins Neue Arbeit e.V. seit 2007 an zwei regionalen Schulen –

Möglichst alle Jugendlichen sollen einen Schul- und Berufsabschluss erreichen können. Dabei ist das große Ziel, gemeinsam durch Initiative, Kooperation mit Schule und  Wirtschaft die Übergänge in die Ausbildung, insbesondere für Benachteiligte zu verbessern. Wenn Jugendliche kurz vor Ende der Schulzeit schlechte Leistungen bringen oder diese sogar komplett verweigern, ist es mit einer herkömmlichen Berufsberatung meist nicht getan. Schule, Eltern und konventionelle berufsorientierte Angebote reichen, obwohl sie beste Vorraussetzungen bieten, um die Zielgruppe zu erreichen, nicht aus, um diese Hemmnisse abbauen zu können. Das Projekt „Vertiefte Berufsorientierung“ des Vereins Neue Arbeit e.V. verfolgt deshalb einen tieferen Ansatz. Seit 2007 wurden ca. 100 Schüler/innen im Alter zwischen 15 bis 17 Jahren an der IGS Hamm und in der Arbeitsweltorientierten Klasse (AWOK) der Hauptschule Altenkirchen begleitet. Bisher unzureichende und unrealistische berufliche Orientierungen, fehlende bzw. schlechte Schulabschlüsse, mangelnde Leistungs- und Anstrengungsbereitschaft, ungenügend ausgeprägte Basiskompetenzen, insbesondere das Arbeits- und Sozialverhalten, werden als größte Hürde für eine schnelle, erfolgreiche berufliche und soziale Integrierung benannt. Deshalb wird Vieles in der unterrichtsfreien Zeit geübt, z. B.: Herangehensweisen zur Entscheidungsfindung lernen, Interessen und Fähigkeiten analysieren, Kenntnisse und Fertigkeiten sowie  Einstellungen herausarbeiten. Damit wird dann sehr deutlich, dass es nicht auf eine einzelne, sondern auf die Summe aller Eigenschaften ankommt. Nicht zu vergessen: Das ist erst der Anfang, schließlich entwickeln sich die Jugendlichen in ihrer Persönlichkeit weiter. Die VBO hilft den Jugendlichen, sich mit ihren beruflichen Perspektiven und ihrer Selbsteinschätzung auseinander zu setzen, und fördern, bis hin zu begleitenden Sofortmaßnahmen, deren Lern- und Handlungskompetenzen. Sie bietet Eltern- Schülerseminare in Nachmittags- und Abendkursen und Ferienworkshops mit den verschiedensten Themen, z.B. Lebensplanung gestalten, Berufsfelder erfassen, Eignungsfeststellung als Stärken- und Interessentest, Erstellung von Bewerbungsunterlagen, Berufserkundung in Meisterworkshops in einzelnen Betrieben, Begleitung bei der Lehrstellensuche.

Begleitende Betriebspraktika, berufsorientierende Seminare und Workshops bieten den Jugendlichen authentische Bedingungen, in denen sie ihre arbeitsrelevanten Basiskompetenzen unter Beweis stellen, vertiefen und ausbauen können. Grundsätzlich gilt es, mit dem Projekt das Berufswahlverhalten, die Berufswahlreife systematisch und individuell zu entwickeln und dabei die konkrete Entscheidung für einen Beruf innerhalb potentieller Tätigkeitsfelder möglichst lange offen zu halten. Gefördert wird die Selbsterkenntnis der Schüler: Es geht immer darum, was sie in Zukunft erreichen möchten. Sehr konstruktiv ist die gute Zusammenarbeit derzeit mit den Schulen, der Arbeitsagentur und den engagierten Unternehmen in unserer Region, die auch immer wieder schwächeren Schülern eine Integrationsmöglichkeit bieten und am Wohlergehen der Jugendlichen ein wahres Interesse zeigen. Gute Ergebnisse konnten in den letzten Jahren verzeichnet werden. Darunter jedes Jahr immer Hauptschüler, die aus unterschiedlichen Gründen nicht den Hauptschulabschluss geschafft hatten, aber trotzdem in eine reguläre Ausbildung vermittelt werden konnten. Nachhaltig weisen sie jetzt als Auszubildende ein gutes Berufsschulergebnis auf. Die vielen kleinen Bausteine, Spontangespräche, Hausbesuche, Lernhilfen, Kontakte zu Lehrern, Eltern und Meistern und Unternehmensleitern fügte Heike Brennecke (Lern- und Berufsbildungstrainer) als Katalysator zusammen. Das Projekt VBO wird von der Agentur für Arbeit und dem Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung in Mainz finanziert und ist bis zum 31. Dezember befristet.

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