„Internationale Tage gegen Gewalt an Frauen“
Initiiert vom Regionalen Runden Tisch Rhein-Westerwald gegen Gewalt in engen sozialen Beziehungen wurden die Aktionsstände zum „Internationalen Tagen gegen Gewalt an Frauen“ in diesem Jahr durch die Bäckerinnung Rhein-Westerwald und die Kreissparkasse Altenkirchen tatkräftig unterstützt. Bereits seit vielen Jahren engagieren sich Vertreter/innen der Polizei Altenkirchen, die Interventionsstelle des Caritasverbandes, die Gleichstellungsbeauftragten des Kreises und der Verbandsgemeinde Altenkirchen sowie der Weiße Ring durch einen Info-Stand auf dem Altenkirchener Wochenmarkt. In diesem Jahr wurden Brötchentüten, befüllt mit frischen Brötchen, mit der Aufschrift „Gewalt kommt uns nicht in die Tüte“ sowie Nummern diverser Hilfsdienste verteilt. Gewalt in engen sozialen Beziehungen in Familien und Partnerschaften ist kein privates Problem. Mit Gewalt ist die individuelle Gewalt von Männern gegen Frauen (und umgekehrt) gemeint. Der Gewaltbegriff umfasst alle Formen der physischen, psychischen und emotionalen, sexualisierten und ökonomischen Gewalt sowie Stalking. Betroffen sind Frauen in jedem Alter, unabhängig von sozialer Schicht, Bildungsstand, Einkommen, Nationalität, ethnischer und religiöser Zugehörigkeit.
Die Folgen der Gewalt begleiten die Frauen oftmals ihr Leben lang. Nicht nur, weil die körperlichen Auswirkungen möglicherweise auf Dauer sichtbar sein werden, sondern auch, weil die seelischen Folgen zerstörerisch wirken und sich in Form von Angstzuständen, Depressionen, Albträumen, Schlafstörungen, Schuld- und Schamgefühlen und einem niedrigen Selbstwertgefühl zeigen. Eine Gesellschaft, die es mit dem Schutz der Menschenrechte ernst meint, darf Gewalt in engen sozialen Beziehungen nicht als Nebensache hinnehmen und dulden. Die genannten Institutionen verstehen sich als Beratungsangebot und Begleitung in einem Augenblick, der zu einem Wendepunkt in einer scheinbar aussichtslosen Situation werden kann. Im Bedarfsfall sind die Beteiligten jeder Zeit ansprechbar. Der Aktionstag entstand vor dem Hintergrund der Verschleppung, Vergewaltigung und Ermordung von drei Frauen im Jahr 1960 in der Dominikanischen Republik durch Soldaten des damaligen Diktators Rafael Leonardis Trufillo. Seit dem 25. November 1981 organisieren Menschenrechtsorganisationen alljährlich Veranstaltungen, um auf die Lage misshandelter Frauen aufmerksam zu machen.