Mit knapp 20 Euro den Rentenanspruch sichern?

KREIS NEUWIED – Mini- und Midijobs –Chancen und Risiken – Mit knapp 20 Euro den Rentenanspruch sichern? –

Geringfügig beschäftigt zu sein heißt nicht rechtlos zu sein, und Minijob ist nicht gleich Minijob. „Viele Minijobber/innen – weit über 60Prozent der Minijobber sind Frauen – wissen dies nicht und staunen nicht schlecht, wenn Krankheit, Urlaubswünsche oder Rentenberechnungen anstehen und die Konsequenzen aus dem Arbeitsvertrag zu spüren sind“, berichtete Ute Starrmann, Gleichstellungsbeauftragte der Verbandsgemeinde Puderbach aus der Einzelfallhilfe. Das Informationsdefizit ist Grund genug für die Gleichstellungsbeauftragten in Stadt und Landkreis Neuwied im Rahmen der Plan W- Kampagne – Wiedereinstieg hat Zukunft, die von der Regionaldirektion der Arbeitsagentur und dem Frauenministerium unterstützt wird, Informationsabende anzubieten. Die Referentin Kriemhild Seegers vom Schulungsinstitut LOGOS veranschaulichte an vielen Beispielen welche Konsequenzen – positiv wie auch negativ – aus der geringfügigen Beschäftigung resultieren. Ein Beispiel für eine Entscheidung, die die Arbeitnehmerin wenig kostet, aber vergleichsweise große Folgen hat, ist die Rentenversicherungsfreiheit. Minijobber müssen nicht in die Rentenversicherung zahlen. Einen Beitrag leistet nur der Arbeitgeber. Allerdings gibt es die Möglichkeit, auf diese Rentenversicherungsfreiheit zu verzichten. Für welche Frauen dies sehr sinnvoll sein kann und welchen Eigenbeitrag die Arbeitnehmerin dann zahlen muss, darüber wurde im Vortrag informiert. Auch wenn diese Eigenbeiträge die Altersrente nicht maßgeblich steigern, sind sie doch für die verschiedenen Wartezeiten bei der Rentenversicherung maßgeblich.
Auch der zunächst positive Effekt keine Krankenversicherung zahlen zu müssen, weil eine Familienversicherung vorliegt, heißt nach sechswöchiger Krankheit mit Lohnfortzahlung das Aus für „eigenes“ wenn auch kleines Einkommen. Die Gesamtbilanz im Pro und Contra der geringfügigen Beschäftigung ist eher negativ, aber Minijobs können den Einstieg in ein versicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis erleichtern, oft sind sie die einzige Möglichkeit familiäre Verpflichtungen und Berufstätigkeit zu vereinbaren und letztlich werden 400 Euro-Jobs im Lebenslauf von Arbeitgebern immer besser bewertet als Arbeitslosigkeit. Die nächste Veranstaltung zum Thema Mini- und Midijobs findet am 19. September um 18.00 Uhr im Mehrgenerationenhaus in Neuwied statt. Infos bei den Gleichstellungsbeauftragten: Sandra Thannhäuser, Telefon: 0 26 31 – 802 234 oder Doris Eyl-Müller, Telefon: 0 26 31 – 803 410 oder der Beauftragten für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt der Arbeitsagentur Gisela Kretzer, Telefon: 0 26 31 – 891 560.

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