„Krankmachender Bahnlärm muss dringend reduziert werden!“
BERLIN – Effektiver Schutz der Bevölkerung vor Schienenlärm – Erwin Rüddel: „Krankmachender Bahnlärm muss dringend reduziert werden!“ – „Dass Bahnlärm krankmachende Folgen haben kann ist bewusst. Davon sind auch die Anrainer an den Bahnstrecken im Mittelrheintal, sowie im Siegtal betroffen. Wir treten für eine spürbare und unbedingt notwendige Reduzierung des Schienenlärms ein“, erklärt der heimische CDU-Bundestagsabgeordnete Erwin Rüddel, als einer der Hauptinitiatoren der parteiübergreifenden „Parlamentsgruppe Bahnlärm“, der sich inzwischen über 120 Abgeordnete des Deutschen Bundestages angeschlossen haben.
Wie Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) bei einem Treffen mit Rüddel anmerkte, zeigt die Verkehrsprognose für das Jahr 2030, dass der Güterverkehr auf der Schiene unter allen Verkehrsträgern mit 43 Prozent am stärksten wächst. „Das“, so Dobrindt, „entspricht unserem Ziel, mehr Verkehr von der Straße auf die Schiene zu verlagern – eine echte Chance für nachhaltiges Wachstum, Wohlstand und Beschäftigung.“
„Voraussetzung für die Akzeptanz einer solchen Entwicklung ist ein effektiver Schutz der Bevölkerung vor Schienenlärm, wofür ich immer plädiert habe. Die Bundesregierung hat sich deshalb verpflichtet, den Schienenlärm bis 2020 zu halbieren. Die Anwohner der Strecken können nun davon ausgehen, dass sich der tosende und auch krankmachende Bahnlärm spürbar reduziert“, betont Rüddel.
Für das Erreichen dieses positiven Ziels ist die umfassende 3-Punkte-Strategie „Leise Schiene“ mit den Pfeilern „Fördern“, „Ertüchtigung“ und „Regulieren“ entwickelt worden. Beim ersten Punkt „Fördern: Vorfahrt für leise Züge“ geht es um Lärmschutz an der Quelle. Der zweite Punkt „Ertüchtigen: Zusätzlicher Lärmschutz an Lärmbrennpunkten“ hat den stationären Lärmschutz im Fokus und der dritte Punkt „Regulieren: Die leise Schiene offiziell festschreiben“ beinhaltet die rechtlichen Rahmenbedingungen.
In seinem Gespräch mit dem heimischen Abgeordneten merkte der Bundesverkehrsminister an, dass in den letzten Jahren rund 1,1 Milliarden Euro in den Lärmschutz geflossen sind und das dieses Engagement fortgesetzt werde. Beide Unionspolitiker erwähnen ihren Einsatz in den Verhandlungen zum Haushalt 2017, dass noch einmal 20 Millionen Euro für ein Lärm-Monitoringsystem an den Schienen freigegeben wurden.
„Diese Technik, das ist durch die Pilot-Anlage in Leutesdorf bereits belegt, gilt als Quantensprung für unser Bemühen, dem Bahnlärm gezielt zu Leibe zu rücken. Denn eine Zugmonitoring- und Lärm-Mess-Station ermittelt achsgenau den Zustand sämtlicher vorbeifahrender Waggons, ihre Geräuschentwicklung und die jeweilige Schienenbelastung, also ein wichtiger Beitrag zu mehr Information und Transparenz beim Lärmschutz“, äußert Rüddel.
Bei den rechtlichen Rahmenbedingungen werde noch in dieser Legislaturperiode ein Meilenstein erreicht: In Kürze wird das Bundeskabinett das Gesetz gegen Schienenlärm beschließen. Darin wird ein Schallemissionswert festgelegt, der nur von leisen Güterwaggons mit sogenannten Verbund-Bremssohlen oder Scheibenbremsen eingehalten werden kann, bzw. von lauten Güterwagen nur dann, wenn sie mit einer deutlich reduzierten Geschwindigkeit fahren. „Das heißt, ab dem Fahrplanwechsel 2020/2021 sind laute Güterwagen auf dem deutschen Schienennetz grundsätzlich verboten“, bekräftigt Erwin Rüddel.
Foto: Bundestagsabgeordneter Erwin Rüddel und Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt.