Stimmungsvolles Adventskonzert in Niederschelderhütte
NIEDERSCHELDERHÜTTE – Stimmungsvolles Adventskonzert – Schon zum 33. Mal lud der Kirchenchor St. Matthias Niederschelderhütte – Birken zum traditionellen Adventkonzert am dritten Advent in die St.-Matthias-Kirche ein. Diakon Dr. Ulrich Brenner, der die zahlreichen Gäste, unter ihnen auch Ortsbürgermeister Maik Köhler, begrüßte, eröffnete voller Vorfreude das Konzert und sprach vom „Durst nach Geborgenheit, Zutrauen und Harmonie“, der immer wieder zahlreiche Besucher zum bekannt stimmungsvollen Konzert nach Niederschelderhütte führt. Als Gäste mit von der Partie waren die Bläser des Ensembles „Trompobas“, die unter der Leitung von Jürgen Petri das Konzert in einer überraschenden Aufstellung eröffneten: Auf alle vier Ecken des dunkel gehaltenen Gotteshauses verteilt begannen sie stimmungsvoll und ausgewogen mit dem „Andachtsjodler“ aus der Deutschen Bauernmesse, bevor der festliche Klassiker „Trompet Voluntary“ folgte.
Ein weiterer Mitwirkender des Abends war Matthias Schmitz, Organist und Pianist aus Siegen, der sich zu Beginn meisterhaft mit seiner Improvisation über „Tochter Zion“ in Szene setzte und die Zuhörer begeisterte. Er wirkte auch im Laufe des Abends als einfühlsamer Begleiter der beiden Chöre mit, die ein eindrucksvolles Programm boten: Der gastgebender „Kirchenchor St. Matthias Niederschelderhütte – Birken“, einziger Kirchenchor des Bistums, der auch gleichzeitig fünffacher amtierender Meisterchor ist, hatte sich mit dem befreundeten Gemischten Chor „Treue“ Salchendorf vereint, mit dem eine enge Chorpartnerschaft besteht und so bereits einige gemeinsame Veranstaltungen durchgeführt wurden.
Beide Chöre stehen unter der bewährten Leitung von Musikdirektor ICV Matthias Merzhäuser, der die Ensembles schon mit dem ersten Vortragsblock bestens in Szene setzte: „Kyrie“ von Tjark Baumann, „Gloria Halleluja“ von Emily Crocker und Audrey Snyder´s „Dona Nobis Pacem“ waren drei sehr melodiöse Titel, die sowohl flotte Rhythmik als auch ruhige und klangvolle Passagen zu bieten hatten. In dieser Kombination wirkten sie fast wie eine Messe, trotz Unterschiedlichkeit doch im Duktus zusammengehörend. Nachdem sich Matthias Schmitz mit einer Improvisation über Georg Böhms „Presto“ in g-moll wieder in Szene setzen konnte und die Blechbläser mit Hans Micheelsens Choralpatita „Lobt Gott Ihr Christen“ klangvoll überzeugten, widmete sich der Chor ganz zeitgenössischen Texten, die wahrlich unter die Haut gingen: Der Eugen-Eckert-Text „Gott hat mir längst einen Engel gesandt“ wurde von Thomas Gabriel vertont und vom Chor meisterhaft interpretiert. Gefolgt von Marcus Pyttlik´s „Wenn ich alle Sprachen dieser Welt sprechen könnte“ (bezugnehmend auf den Paulus-Biref zum Thema Liebe) kam John Rutter´s „Für die Schönheit dieser Welt“ sehr gefühlvoll zum Vortrag.
Diese Schönheit kam dann auch zur Geltung durch den Sologesang von Ulrike Hellmann und Ignaz Vitt bei „Wurzeln tief im Boden“, einem Credo des Chores von Veit Prätorius. Mit neuen und zeitgenössischen Texten („Lichteinfall“, „Weil Gott in tiefster Nacht erschienen“) und als Kontrast dazu altüberlieferten Liedern („O Heiland reiß die Himmel auf“ und „Es kommt ein Schiff geladen“) spannte der Chor einen riesigen Bogen durch die Welt der adventlichen Vokalmusik, hervorragend übergeleitet durch kurzweilige Improvisationen von Matthias Schmitz, der auch als Klaviersolist mit dem „Marsch der heiligen drei Könige“ von Franz Liszt beeindrucken konnte. Nach dem „Abendsegen“ von Engelbert Humperdinck und „Bleib bei uns“, mit dem die Bläser das Konzertende signalisierten stimmten die beiden Chöre, harmonisch bestens aufeinander abgestimmt, mit präziser Dynamik konzentriert und exakt phrasierend auf das bevorstehende Weihnachtsfest ein: Nach „O wunderbare Stille“, einem Text des verstorbenen Büdenholzer Heimatkünstlers Günther Seck, folgte „Night of Silence“ einer Komposition in der neben der Melodie immer wieder das „Stille Nacht“ summend versteckt auftaucht.
Den traditionellen Schlusspunkt setzte der Chor wie immer mit der „Adventsmotette“ von August Eduard Grell, wo bei der Textstelle „Dem in der Finsternis wandelnden Volke erschien ein helles Lich“ schlagartig die Beleuchtung in der Kirche angeht und die Besucher aus der Dunkelheit der suchenden Adventszeit in die strahlende Helligkeit des Weihnachtsfestes führt. Alle Beteiligten hatten es wieder geschafft, ein emotionales und unter die Haut gehendes Programm zu bieten, das den Konzertbesuchern auch durch die intensive Vortragsweise der Texte Erbauung und Zuversicht gegeben hat. Ganz so, wie Diakon Brenner es allen gewünscht hatte.