„Selbstorganisation – Neue Möglichkeiten für Wohn-Pflege-Gemeinschaften“

MAINZ – Land fördert WohnPunkt RLP auch 2017 – Die meisten Menschen wollen im Alter im vertrauten Umfeld bleiben und selbst entscheiden, wie sie wohnen und leben möchten. Deshalb fördert das Land Rheinland-Pfalz insbesondere in kleinen ländlichen Gemeinden die Entstehung von Wohn-Pflege-Gemeinschaften. Der heutige Fachtag des Projektes WohnPunkt RLP nahm sich unter dem Titel „Selbstorganisation – Neue Möglichkeiten für Wohn-Pflege-Gemeinschaften“ dieses Themas an und beleuchtete, welche unterschiedlichen Facetten es beim Aufbau von Wohn-Pflege-Gemeinschaften im Land gibt. Eingeladen hatten das Sozialministerium und die Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. (LZG).

Sozialstaatssekretär David Langner gab auf dem Fachtag einen Überblick über neue Wohnformen im Land und stellte voran, dass das Projekt WohnPunkt RLP auch 2017 fortgeführt wird. „Die guten Erfahrungen mit den bisher 20 Modell-Kommunen zeigen, dass wir mit dem Projekt wichtige Impulse für die Entstehung von Wohn-Pflege-Gemeinschaften im Land geben. Mit WohnPunkt RLP unterstützen wir die lokalen Initiativen in unseren Dörfern dabei, ihren Weg zu gehen. Viele Gemeinden wollen mitmachen, daher werden wir das Projekt weiterführen und auch für größere Kommunen öffnen. Ab November können sich Gemeinden mit bis zu 5.000 Einwohnern bewerben. Bisher war die Grenze bei 3.000. Außerdem werden wir bis zu acht statt fünf neue Gemeinden aufnehmen.“

Der Fachtag bot neben Vorträgen und einer Plakatausstellung der Modell-Kommunen auch zahlreiche Möglichkeiten des Austausches und der Vernetzung. Expertinnen und Experten aus den verschiedensten Bereichen gaben Einblicke in ihre kreativen Projekte, zeigten aktuelle Entwicklungen auf und legten die Vorzüge von Stiftungs- und Genossenschaftsmodellen dar. Ein wertvoller Tagungspunkt war der Erfahrungsaustausch der Modell-Kommunen. Sie berichteten, wie sich unerwartete Herausforderungen auf dem Weg zur Wohn-Pflege-Gemeinschaft meistern lassen. Beispielhaft wurde die Ortsgemeinde Merkelbach vorgestellt, die im März die selbstorganisierte Wohngemeinschaft „Marjanns Haus“ eröffnete. Hier leben acht ältere Menschen zusammen und gestalten mit Unterstützung von bürgerschaftlich Engagierten und einem ambulanten Pflegdienst ihren Alltag selbstbestimmt.

„Der Fachtag hat gezeigt, wie wichtig und zukunftsweisend für kleine Dörfer der Austausch und die Vernetzung mit anderen Kommunen sind“, ist sich Dr. Matthias Krell, Geschäftsführer der LZG, sicher. „Durch die kompetente Unterstützung im Rahmen von WohnPunkt RLP können sie durch Wohn-Pflege-Gemeinschaften attraktive und lebenswerte Wohnorte bleiben.“

Mit dem Projekt WohnPunkt RLP werden Gemeinden gezielt unterstützt, Wohn-Pflege-Gemeinschaften aufzubauen. Im Projekt arbeiten Tandems aus kommunalen Projektverantwortlichen und externen Beratern vor Ort. Fachlich unterstützt werden sie von der Koordinierungsstelle WohnPunkt RLP, deren Projektträger die LZG ist. WohnPunkt RLP wird vom Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie im Rahmen des Zukunftsprogramms „Gesundheit und Pflege 2020“ finanziert.

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