Landrat Michael Lieber enthüllt Hinweistafen an historischer Grenze
INGELBACH/BOROD – Grenzverlauf mit Hinweistafel gekennzeichnet – Landrat Lieber enthüllt Tafel – Geschichtsträchtig ist die Region zwischen Ingelbach und Borod. Die Grenze, ohne die jeweiligen Besitzer der Länderrein, besteht seit „Urzeiten“. Die Streitigkeiten und wechselnden Besitzansprüche sind seit 1652 urkundlich festgehalten und nachvollziehbar. Anlass der jetzigen Hinweistafeleinrichtung und feierliche Enthüllung durch Landrat Michael Lieber erfolgte im Hinblick auf die jüngste Geschichte des Landkreises Altenkirchen. Die immer bestehende Grenze zwischen Ingelbach und Borod, zwischen Nassau und Preußen, wurde 1815 auf dem Wiener Kongress neu festgelegt, der Teil der Grafschaft „Sayn Altenkirchen“ kam zu Preußen. Die Preußen schufen 1816 den Kreis Altenkirchen. Seit dieser Zeit besteht der Kreis, mit kleinen Änderungen, in seinen damaligen Grenzen. Dieses Jubiläum feierte der Kreis Altenkirchen mit einem großen Kreisheimatfest in der Kreisstadt Altenkirchen am 10. Und 11. September.
Auf der Tafel wird dem Betrachter dargelegt zu welcher Zeit der Besitzer der Bereiche war. Von 1652 bis 1714 gehörte der Bereich Borod der Grafschaft Sayn-Hachenburg, der Gräfin von Sayn Louise Juliane und später der Tochter Ernestine. Durch ihre Heirat kam die Graftschaft zum Grafen Salentin Ernst von Manderscheid-Blankenheim. Fiel danach an die Burggrafen von Kirchberg. 1799 kam die Grafschaft am das Herzogtum Nassau. Nach 60 Jahren kam auch dieser Teil zu Preußen.
Die Grafschaft Sayn-Altenkirchen ging 1652 an die Schwester von Ernestine, an Johanette. Durch ihre Heirat mit Johann Georg I., Herzog von Sachsen-Eisenach, war sie von 1661 bis 1686 in deren Besitz. Es folgte von 1686 bis 1698 Johann Georg II., Herzog von Sachsen-Eisenach, von 1698 bis 1729 Johann Willhelm, Herzog von Sachsen-Eisenach. Das Ende dieser Linie kam mit den Jahren 1729 bis 1741 unter Wilhelm Heinrich, Herzog von Sachsen-Eisenach.
Von 1741 bis 1757 war die Grafschaft im Besitz von Karl Wilhelm Friedrich, Markgraf von Brandenburg-Ansbach. Von 1757 bis 1791 im Besitz von Christian Friedrich Karl Alexander, letzter Markgraf von Brandenburg-Ansbach. Er verkaufte seine Fürstentümer am 16. Januar 1791 an Preußen. 1803 wurde die Grafschaft dem Fürsten von Nassau-Usingen zugesprochen. Mit der Bildung des Rheinbundes somit auch die beiden nassauischen Fürstentümer und auch die beiden saynischen Grafschaften zum Herzogtum Nassau. Das von 1806 bis 1815. Auf dem Wiener Kongress wurden die Grafschaften wieder geteilt und Sayn Altenkirchen kam zu Preußen.
Die Grenze zwischen Ingelbach und Borod ist seit 1970 auch Grenze zwischen den Verbandsgemeinden Altenkirchen und Hachenburg, seit 1815 zwischen den Kreisen Altenkirchen und Hachenburg. Der Kreis Altenkirchen wurde 1816 Gegründet. Ebenso ist diese Grenze eine Grenze zwischen der Evangelischen Kirche des Rheinlandes und der Evangelischen Kirche Hessen-Nassau sowie dem Erzbistum Köln und dem Bistum Limburg seit 1827. Fotos: Rewa