Demnächst Breitband bis zu 100 M/Bits in der Verbandsgemeinde Flammersfe
FLAMMERSFELD – Demnächst Breitband bis zu 100 M/Bits in der Verbandsgemeinde Flammersfeld – Die Verbandsgemeinde Flammersfeld beschäftigt sich seit dem Jahr 2008 mit dem Breitbandausbau für die Ortsgemeinden in ihrem Bereich. Das Land förderte seinerzeit nur Einzelmaßnahmen für Ortsgemeinden mit einer Breitbandversorgung von unter 2 M/Bits. Über dieses Fördermodell wurden in der Verbandsgemeinde Flammersfeld in den Jahren 2010/2011 die Ortsgemeinden Bürdenbach (Kerngemeinde), Burglahr (ohne Ortsteil Heckerfeld), Oberlahr, Peterslahr und Pleckhausen (teilweise) an die Breitbandversorgung mit Bandbreiten von 16 bis über 50 M/Bits angeschlossen werden. Durch diesen Ausbau profitierten noch der Ortsteil Bürdenbach/Bruch und die Ortsgemeinden Eulenberg und Niedersteinebach.
Durch Änderungen der Förderrichtlinien, wonach der Eigenanteil der Gemeinden am Ausbau der Breitbandversorgung von 10 auf 35 Prozent anstieg, wurden Überlegungen begonnen, einen Eigenausbau mit dem Ziel einer flächendeckenden Versorgung der Ortsgemeinden der Verbandsgemeinde durchzuführen. Die Finanzierung des Eigenausbaues sollte über die Verbandsgemeinde erfolgen, damit auch Ortsgemeinden, deren finanzielle Lage oder deren geringe Einwohnerzahl eine Breitbandversorgung nicht zuließ, am Breitbandausbau beteiligt werden konnten.
Verschiedene Möglichkeiten der Realisierung der flächendeckenden Breitbandversorgung in der Verbandsgemeinde wurden geprüft. 2014 verblieben dann noch folgende Alternativen. Kreisprojekt Altenkirchen mit einer Versorgung von 25 M/Bits bei 95 Prozent der Haushalte; Kreisprojekt Südcluster (Kooperation mit den Verbandsgemeinden Puderbach und Asbach) mit 30 M/Bits bei 95 Prozent der Haushalte; Eigenausbau, Schaffung einer eigenen passiven Infrastruktur mit vergleichbarem Standard bis hin zu einer positiven Wirtschaftlichkeitsberechnung.
Gleichzeitig mit den Diskussionen über die verschiedenen Alternativen trat die Verbandsgemeinde der Arbeitsgruppe auf Ebene des Kreises Altenkirchen bei. Diese Arbeitsgruppe wurde mit Vertretern der beteiligten Verbandsgemeinden zur Koordination des Breitbandausbaues im Kreis gebildet. Unabhängig davon, welche Ausbauvariante favorisiert wird, hat der Verbandsgemeinderat in seiner Sitzung am 16. April 2015 die Aufgabenübertragung der Breitbandversorgung, mit Zustimmung der Ortsgemeinden, von den Ortsgemeinden auf die Verbandsgemeinde beschlossen. Ziel der Aufgabenübertragung war es, im Rahmen der Solidargemeinschaft eine flächendeckende Bereitbandversorgung für alle Ortsgemeinden zu erreichen.
Mit Beschluss vom 21. Juli 2015 wurde dann, nach Abwägung der Vor- und Nachteile der oben genannten Alternativen, vom Verbandsgemeinderat die Teilnahme am Kreisprojekt Altenkirchen zum Breitbandausbau unter der Vorgabe, einen Breitbandausbau von 30 M/Bits bei 95 Prozent der Haushalte im Zielgebiet, beschlossen. Nach zahlreichen Abstimmungs- und Koordinierungsgesprächen in der Arbeitsgruppe des Kreisprojekts zusammen mit der das Kreisprojekt begleitenden Firma Athanus Partners GmbH, Gießen, wurde dann das Projekt am 15. Dezember 2015 öffentlich ausgeschrieben.
Durch Änderungen der Förderrichtlinien des Landes und der Auflegung eines Förderprogramms des Bundes wird das Projekt jetzt mit 50 Prozent Bundes- und 40 Prozent Landeszuwendung gefördert. Der Eigenanteil beträgt noch 10 Prozent der Baukosten. Der Verbandsgemeinderat der Verbandsgemeinde Flammersfeld hat in seiner Sitzung am 22. Juni das Ziel- und Ausbaugebiet für die Verbandsgemeinde Flammersfeld beschlossen. Der Kreistag hat am 27. Juni die Vergabe des Breitbandausbaues im Kreis Altenkirchen an die Deutsche Telekom vorgenommen.
Die Kosten für den Breitbandausbau in den Ortsgemeinden der Verbandsgemeinde Flammersfeld belaufen sich auf insgesamt 2.873.932 Euro. Hiervon übernimmt die Verbandsgemeinde Flammersfeld den 10 prozentigen Eigenanteil in Höhe von rund 287.400 Euro. Einschließlich der Eigenanteile der Ortsgemeinden, die im Jahr 2010/2011 den Breitbandausbau durchgeführt haben, betragen die Kosten für den Breitbandausbau in der Verbandsgemeinde Flammersfeld insgesamt rd. 363.000 Euro.
Durch den Breitbandausbau im Rahmen des Kreisprojekts können in der Verbandsgemeinde Flammersfeld in Zukunft bei über 90 Prozent der Anschlüsse Bandbreiten von über 50 bis 100 M/Bits erzielt werden. Mit dem Breitbandausbau im Rahmen des Kreisprojekts soll in der Verbandsgemeinde Kirchen und im neuen Industriegebiet „Industriepark am Förderturm“ in Willroth/Krunkel noch in diesem Jahr begonnen werden. Mit dem Abschluss der Maßnahme im Kreis wird zum Ende des Jahres 2018 gerechnet. Die Verbandsgemeinde Flammersfeld hat mit allen zuständigen Gremien des Verbandsgemeinderates und der Ortsgemeinden konsequent den Schritt der flächendeckenden Breitbandversorgung für die Ortsgemeinden und deren Einwohner und Gewerbebetriebe verfolgt und erreicht. Dadurch, dass sich der Verbandsgemeinderat und die Ortsgemeinderäte für die Aufgabenübertragung und die Solidargemeinschaft aller Ortsgemeinden eingesetzt haben, konnten auch die kleineren Ortsgemeinden und Ortsteile vom Breitbandausbau profitierten.
Der Dank von Bürgermeister Fuchs gilt vor allem den Mitgliedern des Verbandsgemeinderates und der Ausschüsse des Verbandsgemeinderates sowie den Ortsbürgermeistern und Ortsgemeinderäten. Alle haben die zuständigen Mitarbeiter der Verbandsgemeinde, auch in den teilweise schwierigen Zeiten der Beratungen über die verschiedenen Alternativen, unterstützt. Ohne die geschickte und konsequente Verhandlungsführung mit den verschiedenen Verhandlungspartnern der Mitarbeiter der Verwaltung Dirk Fischer, Joachim Schuh und Eugen Schmidt hätte dieses Ergebnis nicht erzielt werden können. Ein weiterer Dank galt auch Landrat Michael Lieber, der Arbeitsgruppe Breitband des Kreises, den Mitarbeitern der Kreisverwaltung, den Mitgliedern des Kreistages und den Mitarbeitern der Fa. Athanus Partners GmbH.