Hochschule Koblenz vom Stifterverband für Strategien im Umgang mit Vielfalt zertifiziert

BERLIN/KOBLENZ – Hochschule Koblenz vom Stifterverband für Strategien im Umgang mit Vielfalt zertifiziert – Die Hochschule Koblenz gehört neben der EBZ Business School Bochum, der Hochschule Bremen, der Universität Kassel und der Hochschule Reutlingen zu den fünf Hochschulen, die als erste Hochschulen regulär das Diversity Audit „Vielfalt gestalten“ des Stifterverbandes durchlaufen haben. Die Zertifizierung bescheinigt ihnen Konzepte und Maßnahmen, um für Studierende mit unterschiedlicher Herkunft und sozialem Hintergrund mehr Chancengerechtigkeit in der Bildung zu eröffnen.

In Berlin erhielten die Hochschule Koblenz und die vier anderen Hochschulen nun ihre Zertifikate für die erfolgreiche Auditierung. Sie haben ein zweijähriges Verfahren durchlaufen, in dem jede Hochschule eine individuelle Diversity-Strategie entwickelt und umgesetzt hat. Diese betrifft sowohl organisatorische Strukturen als auch Studium und Lehre. Service-Leistungen für Studierende, Kommunikation, Personal oder bauliche Veränderungen können ebenfalls Teil der Diversity-Strategie sein.

„Der Umgang mit Diversität ist und bleibt eine der großen Entwicklungsaufgaben für die Hochschulen in Deutschland“, erklärt Volker Meyer-Guckel, stellvertretender Generalsekretär des Stifterverbandes. Den Wert, sich dem Thema Vielfalt zu öffnen, haben in den letzten Jahren immer mehr Hochschulen erkannt. Mit acht von ihnen hatte der Stifterverband das Diversity Audit entwickelt bzw. in einer Pilotphase erprobt. Meyer-Guckel: „Eine diversitätsfreundliche Kultur stärkt die Hochschulen in ihrer Leistungsfähigkeit.“

Immer noch orientieren sich die meisten Hochschulen stark an dem idealtypischen „Normalstudierenden“, der aus einer Akademikerfamilie stammt und mit dem Abitur in der Tasche sich Vollzeit auf sein Studium konzentriert. Coaching- und Beratungsangebote für Studienpioniere aus nichtakademischem Elternhaus (51 Prozent) und für Studienanfänger mit Migrationshintergrund (23 Prozent) gewinnen an Bedeutung. Auch die Zahl derjenigen steigt, die zum Beispiel erst eine Berufsausbildung absolviert haben (22 Prozent), aus dem Ausland kommen (11 Prozent) oder neben dem Studium ein Kind versorgen müssen (fünf Prozent).

„Ohne Diversität, ohne die Vielfalt der Denkansätze und die Freiheit des Denkens gibt es keine Wissenschaft und Forschung. Diese Grundsätze dürfen getrost Binsenweisheiten genannt werden, aber es kann leider immer noch nicht darauf verzichtet werden, sie immer und immer wieder in Erinnerung zu rufen. Die Auditierung kommt deshalb zeitlich gerade recht“, meint Prof. Dr. Kristian Bosselmann-Cyran, Präsident der jetzt zertifizierten Hochschule Koblenz.

Das Besondere am Diversity Audit des Stifterverbandes: Es dient weniger dazu, von außen vorgegebene Standards abzuprüfen. Die Auditoren unterstützen und beraten vielmehr die teilnehmenden Hochschulen bei der Entwicklung und Umsetzung einer Diversitätsstrategie. Zertifiziert wird somit insbesondere, dass die Hochschulen sich einem intensiven organisatorischen Entwicklungsprozess gestellt haben. Die Zertifikate sind drei Jahre gültig, also bis März 2019. Das Diversity Audit an den fünf Hochschulen wurde von der JPMorgan Chase Foundation und der Gips Schüle Stiftung gefördert.

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