In Kafkas Gefühlswelt eintauchen


Kafka polarisiert, er weckt Emotionen, sein Werk spiegelt Ängste, Wut und Ratlosigkeit wieder. Eine Gefühlswelt, die auf Initiative des Kunstvereins 68elf aus Köln künstlerisch umgesetzt wurde. So entstand eine bemerkenswerte Ausstellungsreihe. Der Prolog mit 30 ausgewählten Arbeiten ist nun in Neuwied in der Städtischen Galerie Mennonitenkirche zu sehen. Titel: Kafka im September.
Ursprünglich wollte der Verein die Arbeiten in Köln präsentieren. Nachdem dort jedoch die Ausstellungsfläche nicht mehr zur Verfügung stand, ergab sich die Möglichkeit, die Werke in Neuwied zu zeigen. Zu sehen sind unterschiedliche Arbeiten einer langen Liste von Künstlern, die sich zuvor an einer bundesweiten Ausschreibung beteiligt hatten. In ihren Werken setzen sie die Welt von Kafka auf ihre Art um. Oder das, was sich Leser unter der Welt von Kafka vorstellen. Sie erzählen von den Gefühlen, die seine Literatur auslöst. So findet sich die Erzählung „Die Verwandlung“ in einer Reihe gezeichneter, gemalter, gebauter, gedruckter Käferfiguren und anderen Insekten wieder. Es gibt Metaphorisches und konkrete Bezüge zu Textpassagen aus Kafkas Werk. Man begegnet Portait-Arbeiten, die Kafka selbst zitieren, ebenso wie bildlichen und gegenständlichen Darstellungen, die Beklemmung und Frustration thematisieren. Auch Absurditäten, Bürokratien, Repressalien und Überwachungen tauchen auf. Und immer wieder die Vaterfigur. Kafkas Vorstellungswelt inspirierte die Künstler augenscheinlich zu Interpretationen, die auch ein neues Licht auf den Schriftsteller werfen.
Kafka im September: 21. September bis 4. November, Städtische Galerie Mennonitenkirche, Schlossstraße 2, 56564 Neuwied, Infos und Anmeldungen unter 02631/20687, Email info@galerie-neuwied.de , Internet www.neuwied.de. Öffnungszeiten: Dienstag 14 bis 17 Uhr, Mittwoch 12 bis 17 Uhr, Donnerstag bis Samstag 14 bis 17 Uhr, Sonntag/Feiertag 11 bis 17 Uhr, Gruppen nach Vereinbarung.