Rotter Möhnen feiern Karneval mit Freunden
ROTT – Da wackelten die Wände im Pavillon – Bombenstimmung beim Rotter Möhnenkarneval – Die Rotter Möhnen hatten am Samstagnachmittag zum Karneval eingeladen und es gab wieder einen voll besetzen Saal. Ein Nachmittag, an dem die Möhnen ihrem Publikum ein tolles Programm präsentierten. Die karnevalistischen Talente, Anita Seifen, Monika Krämer, Simone Fischer, Tanja Grunwald, Ulrike Grewe, Denise Runden, Elke Überlacker, Elvira Hohn, Hanne-Lu Dietz, Katja Paesch, Heidi Dinkelbach und Ruth Springstein, begeisterten die Möhnen mit lustigen Sketchen und flotten Liedern, bei denen sie immer mit anderen, jecken Klamotten auftauchten. Ihr Requisitenlager schien unerschöpflich. Gleich der erste Sketch, bei dem ein Kunde am sturen Postbeamten verzweifelte, sorgte für viele Lacher. Richtig komisch wurde es, als eine dümmliche Putzfrau ihrer arroganten Chefin die Angeberei vor deren Gästen vermasselte. Weitere Höhepunkte waren ein Gerichtsketch, bei dem der Angeklagte sich nur singend verständigen konnte, ein schwieriger Theaterbesuch, weil das ältere Ehepaar zum ersten mal ins Theater ging sowie eine Szene in einem feinen Lokal, bei der eine derbe Marktfrau die feine Gesellschaft und den Ober zur Verzweiflung brachte. Im Schönheitssalon ging es hoch her, da eine Kundin dringend auf jung getrimmt werden musste, was sich als recht schwierig erwies. Doch mit Hilfe diverser Hilfsmittel wie Frischzellenspritze, Sprühlack und viel Schminke gelang auch dies. Eine Filmszene, bei der die Akteure immer wieder die gleiche Einstellung drehen mussten, brachte das Publikum zum Toben. Das Drehbuch sah vor, dass eine Dame sich wiederholt auf verschiedenste Art und Weise mit ihrem Liebhaber vergnügen musste – und die lautstarken Liebeszenen trieben so mancher Närrin die Lachtränen in die Augen. Einer der Höhepunkte des Programms war der OP-Fachmarkt. Hier wurde eine Schwangere mal eben mit dem Raushol-Service entbunden, eine Oma, die bei der Heim-OP verstorben war, kurzerhand abgeliefert, und ständig nervte eine Alzheimer-Patientin, die ihre Tabletten nicht fand. Drei Rotter Männer ernteten viele Lacher mit ihrem Sketch „Vaterschaftsklage“, denn sowohl der Angeklagte wie auch die Zeugin hatten nur Schlüpfriges im Sinn. In der Bütt überzeugten Anita Seifen als Fahrschülerin und Simone Fischer als von ihrem schnarchenden Mann geplagte Ehefrau. Zum Abschluss, der in Lachsalven des Publikums endete, trafen sich sechs Möhnen zur Dessousparty und zogen sich selbst, die eigenen Ehemänner und einige Rotter Dorfbewohner kräftig durch den Kakao. Die Tanzeinlagen kamen aber auch nicht zu kurz. Das Tanzpaar der KG Altenkirchen, Phillip Krämer, ein Rotter Eigengewächs und Denis Schneider, begeisterten ihre Zuschauer mit Atemberaubenden Hebefiguren und einer traumhaften Choreographie ihres Schautanzes. Viel Beifall erhielten auch die Oberlahrer Höppe Bötzjer, eine Formation der KG Oberlahr mit Jungen und Mädchen von acht bis 13 Jährigen. Die nächste Oberlahrer Tanzgruppe, in der einige demnächst schon den Führerschein in der Tasche haben, erfreute mit ihrem Showtanz vor allem die Oberlahrer Damen, von denen so manche schon seit Jahren regelmäßig den Möhnenkaffee in Rott besucht. Die Bäuche vor Lachen hielten sich auch Prinz Carsten und Prinzessin Marita aus der Karnevalshochburg Burglahr, die mit Möhnengefolge am Ehrentisch mit bester Aussicht, Platz genommen hatten. Den Schlussauftritt bestritten noch die Männer aus dem Nachbarort Flammersfeld. Aber Schluss war dann lange noch nicht. Christoph Diels musste noch lange über die Tasten seiner Orgel fegen, denn die Rotter feierten bei schmissiger Tanzmusik noch bis in die Morgenstunden. (mabe)
