Neuwieder Markttage
NEUWIED- Markttreiben in Neuwied –
Das Wetterorakel hatte keine Sonnenstunden versprochen, trotzdem hatte sich am Samstagmorgen die City gefüllt. Die Markttage, das letzte Marktreiben vor dem Weihnachtsmarkt lockt traditionell die Menschen der Region auf den Luisenplatz. Diese Tage im Oktober nutzen viele, um sich beim Bummel durch die City auch über das reichhaltige Angebot des Einzelhandels zu informieren und einen Blick auf die aktuelle Herbst- und Wintermode zu werfen. Am Sonntag hieß die Deichstadt die Kunden zum verkaufsoffenen Sonntag willkommen. Fritz und Anni Bauer aus Andernach kommen seit 20 Jahren jedes Jahr. Während Anni bei den Blumenzwiebeln zuschlägt freut sich Fritz auf die Erbsensuppe beim historischen Heerlager der Ehrengarde, das an die Anfänge der Märkte vor 350 Jahren und ihre Tradition in Neuwied erinnert.
Aber nicht nur Früchte des Herbstes werden auf dem Bauern- und Gourmetmarkt angeboten. Bauern und Erzeuger aus der Region präsentieren auch Fisch, Käse, Marmeladen, Kräuter, Senf, Fleisch und Wurst, Obstbrände und Liköre und vieles andere mehr. Besonders erwähnenswert ist das Angebot der Biofrischekiste. Hier bietet der junge Unternehmer aus Bad Ems einen Bringdienst für frisches Biogemüse und Obst von Erzeugern aus der Region an. Die erntefrischen Produkte werden wöchentlich in der Region Koblenz und Neuwied angeliefert. Rechts davon die Automobil-Area. Namhafte Autofirmen präsentieren ihre Sondermodelle und Marktschnäppchen. Auf dem Luisenplatz sind einige Kunsthandwerker vertreten, die mit ihrem außergewöhnlichen Schmuck, ihren herbstlichen Dekorationen für Haus und Garten oder aber mit ihren Schals und Tüchern farbige Akzente setzen.
Ein stark frequentierter Stand ist der Büchermarkt des Lionsclub Neuwied Andernach. Hier darf man schmökern und für kleines Geld Bücher erwerben. Der Renner ist wie seit Jahren schon der aktuelle Adventskalender. Die ersten 3.000 Exemplare zum Preis von 5.00 Euro waren schon am ersten Markttag verkauft. Auch Mützen und heiße Getränke waren Renner, denn die Temperaturen waren teilweise einstellig. Am Schluss nahm sich noch so mancher ein leckeres frisch gebackenes Steinofenbrot oder leckere Marmelade von den Neuwieder Landfrauen mit. Die emsigen Damen warteten auch mit einem neuen Kochbuch mit heimischen Rezepten auf. Warme Socken allerdings gab es am Stand der Mädels vom Land nicht.
Aber vielleicht ist ja am Spruch des Tages von Wetterbauer Boes aus der Eifel was dran. „Strickt die Landfrau warme Socken, wirst du bald am Ofen hocken“. Öfen, sogar beheizt mit Holz, gab es auch auf dem Markt. Dieser Verkäufer hatte keine kalten Hände, wie die Mädels von der Stadtverwaltung, die Baumkugeln für den Weihnachtsbaum sammelten. Wer also beim Auspacken der Weihnachtskiste überflüssige Dekokugeln findet, kann sie beim Amt für Stadtmarketing abgeben, damit der Kugelbaum für den Neuwieder Knuspermarkt weiter wachsen kann. (mabe) Fotos: Becker