700 Jahre Stadtrecht Altenkirchen
ALTENKIRCHEN – Altenkirchen feiert zum Jahresende mit Abschlussveranstaltung zum 700jährigen Jubiläum der Verleihung der Stadtrechte – Eine Fülle von Veranstaltungen der verschiedensten Art zogen sich über das Jahr hin und wurden an den verschiedensten Orten dem Bürger nahe gebracht. Mit dem großen Festakt zum 700jährigen Jubiläum, anlässlich der Verleihung der Stadtrechte, in der Stadthalle Altenkirchen wurde der Schlusspunkt gesetzt. Eine Woche zuvor hatte die Stadt Altenkirchen an gleicher Stelle noch zwei Kunstausstellungen eröffnet. Bürger, Vereine, Geschäfte, Künstler und Schulen hatten sich der Idee angeschlossen, besondere Stühle unter dem Titel „700 Jahre – 700 Stühle“ der Stadt zu übergeben. Von überall wurden diese Sitzmöbel nach Altenkirchen geschafft. Selbst Bürgermeister Heijo Höfer hatte einen Stuhl kreiert. Was zu Beginn schleppend begann wurde zum Ende ein voller Erfolg. Mehre als 700 Stühle der unterschiedlichsten Art, keiner gleicht dem anderen, sind somit im Besitz der Stadt. Den Namen Stuhl tragen noch alle Werke, nur mit der Umsetzung der Ausführung „sitzen“ ist es nicht bei allen möglich. So ist das Legomodell des Bürgermeisters nicht dazu ebenso wenig geeignet wie der Stuhl aus Lebkuchen.
Die andere Ausstellung „auf den Spuren der Geschichte“ beherbergte Werke in denen sich die Künstler mit dem umfassenden Thema 700 Jahre Altenkirchen beschäftigten. Das waren malerische Darstellungen wie auch die Dokumentation mit dem Lichtbild.
Den Festakt eröffnete die Vereinigung der Männerchöre aus Altenkirchen, forstmehren und Neitersen unter dem gemeinsamen Namen „ALFONE“ unter der Leitung von Sven Hellinhausen, in dessen Anschluss Bürgermeister Heijo Höfer die Gäste begrüßte. Ausführlich setzte sich Daniel Schneider mit der Geschichte Altenkirchens auseinander. Einen relativ kurzen und kurzweiligen Abriss gab er über die Machtspielchen die schließlich zur Stadtrechtverleihung an Altenkirchen, Hachenburg und Weltersburg durch König Ludwig den Bayern im Jahre 1314 führte.
Walter Siefert aus Hachenburg spielte auf dem Akkordeon auf bevor in einem Theaterkurzstück Silas Gries, Simon Becker und David Lindlein die Verkündung der Stadtrechtverleihung mit Übergabe der Stadtbriefurkunde in Szene setzten. Die jüngste Geschichte der Stadt Altenkirchen hatte Eckhard Hanke in einer Lichtbildpräsentation aufgearbeitet und an 30 Fotos die Stadt Altenkirchen beleuchtet. Ein weiteres Projekt zur Geschichte 700 Jahre Altenkirchen war in einer Fotodokumentation ins Leben gerufen worden. Wer wollte, hatte die Möglichkeit Fotos der Gegenwart, egal welcher Motive, den Initiatoren zukommen zu lassen. Die trafen eine Auswahl und deponierten sie in einer Kiste, einer „Zeitbox“. Die wurde feierlich dem Stadtoberhaupt Höfer übergeben und wird für die nächsten 50 Jahre an einer besonderen Stelle im Rathaus die Zeit „ungeöffnet“ überdauern.
Was wäre die Bearbeitung der Geschichte Altenkirchens ohne die Mundart, der sprachlichen Gestaltung des Westerwälder Wortes. Wer ist im Raum Altenkirchen da besser geeignet als der Mundartdichter Walter Ochsenbrücher aus Heupelzen. Er und Karl-Heinz, auch Charly genannt, Schneider hatten die 700jährige Geschichte Altenkirchens in Mundartsprache aufgearbeitet und stellten sie dem Publikum unter Beifall vor. Westerwälder Lieder, die von den Gästen sängerisch begleitet wurden, bot zum Abschluss Walter Siefert auf dem Akkordeon bevor Bürgermeister Höfer mit Dankesworten die Veranstaltung beendete. Fotos: Wachow