53 Schwertransporte kontrolliert, 29 beanstandet

KOBLENZ – Schwertransportkontrollen der Verkehrsdirektion – viele Beanstandungen bei Fahrzeugen und Fahrern –

An mehreren Tagen des nun fast abgelaufenen Monats November, führte die Schwerverkehrskontrollgruppe des Polizeipräsidiums Koblenz im Hunsrück an der Autobahn A61 Nachtkontrollen durch, bei denen gezielt Schwertransporte überprüft wurden. Die Anzahl dieser Transporte steigt jährlich rapide an. Das ist der derzeitig stark zunehmenden Errichtung von Windparks geschuldet. Viele dieser großen Transporte sind in der Regel ein bis zwei Tage vorher von den Firmen bei den zuständigen Polizeidienststellen telefonisch anzumelden. Es muss abgeklärt werden, ob die Transportstrecke befahrbar ist, oder ob es, zum Beispiel durch Unfall oder Baustelle, zu Störungen kommen kann. Schwarze Schafe der Branche versuchen leider immer wieder, ohne erforderliche Schwertransportgenehmigungen und ohne vorherige Anmeldung, Transporte durchzuführen.
Es wurden insgesamt 53 Transporte kontrolliert. 27 davon hatten Teile für die Windkraftanlagen im Hunsrück geladen. Diese „Hunsrück-Transporte“ waren erfreulicherweise allesamt nahezu beanstandungsfrei. Lediglich geringere Verstöße gegen die Vorschriften über Lenk- und Ruhezeiten oder leichte technische Mängel fielen dabei auf. Somit konnten diese nach der Kontrolle den Kollegen der Polizeidirektion Koblenz „übergeben werden“, um sie zu den jeweiligen Windparks zu begleiten.

Bei allen andern Transporten hingegen war eine hohe Beanstandungsquote festzustellen. Bei 26 Fahrzeugen wurde 18 Fahrern die Weiterfahrt untersagt. In acht Fällen wurde seitens der Unternehmer versucht, ganz ohne erforderliche Schwertransportgenehmigung zu fahren. Die Gründe für die übrigen Untersagungen lagen bei unzureichender Ladungssicherung, fehlenden oder unvorschriftsmäßigen Schwertransport-Begleitfahrzeugen, mangelhafter Bereifung, Überlänge oder Gewichtsüberschreitungen. Ein niederländischer Schwertransport-Fahrer wurde aus dem Verkehr gezogen, da er nach 16 Stunden Arbeitszeit seine Fahrerkarte aus dem digitalen Kontrollgerät nahm und auf die Karte des Fahrers seines Begleitfahrzeuges weiterfuhr. Gegen beide Männer wurden Strafverfahren eingeleitet. Sie haben empfindliche Geldstrafen zu erwarten. Die Gesamtbilanz der Nachtkontrollen: 53 Transporte wurden kontrolliert, wovon 29 beanstandet wurden. Zwei Straf- und 15 Ordnungswidrigkeitenanzeigen werden gefertigt. 17 Fahrer haben gegen die Vorschriften über Lenk- und Ruhezeiten verstoßen, was ebenfalls eine Geldbuße nach sich zieht. Für 18 Fahrzeuge war an Ort und Stelle die Fahrt, zumindest vorrübergehend, zu Ende.

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