200.000 Tausend erleben drei „Rheinland-Pfalz Tage“

RLP tage 3150NEUWIED. Das War der Rheinland-Pfalz Tag in Neuwied – RLP Tage 2788Während der Tornado vom Bundesheer inzwischen wieder zerlegt ist und sich auf dem Weg nach Erding befindet, die SWR Bühne in Einzelteilen verpackt, auf dem Weg in Richtung Mainz fährt, zieht man im Neuwieder Rathaus Bilanz der Rheinlandpfalztage. Hochzufriedene Gesichter bei den Organisatoren, denn sogar Petrus hat mit an einem Strang gezogen. Der 31. Rheinlandpfalztag wird den Menschen in der Stadt und auch ihren Gästen als harmonisch in Erinnerung bleiben. Viele Freundschaften wurden geschlossen, manche durch das Gemeinschaftserlebnis bei Organisation, Aufbau und Planung verstärkt.  Menschen, die sich zwar vorher schon kannten, lernten sich durch das Engagement beim Landesfest erst richtig kennen.

Für einige Personen hat sich das Netzwerk erweitert und für andere waren die neuen Impulse von großer Bedeutung. Neuwied hat sich als Gastgeber profiliert. Das fängt bei der Fürstenfamilie an, in deren Schloss die Kabinettsitzung am Freitag stattfand. Über den Ökumenischen Gottesdienst am Sonntag im Schlossgarten, bis hin zum Rathaus, wo in der Bibliothek für Journalisten ein Pressezentrum eingerichtet worden war. Während es dort hinter dicken Mauern verhältnismäßig erträglich war, schwitzten die Gäste auf der blauen Couch gegenüber auf der Bühne. Oberbürgermeister Nikolaus Roth, Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Julia Klöckner standen dort Rede und Antwort. Überall in der Stadt, bis hin zu den Goetheanlagen, waren verschiedenste Bands mit unterschiedlichen Musikrichtungen zu finden. Wer alles sehen oder mitmachen wollte hatte Mühe von A nach B zu kommen, denn die Innenstadt von Neuwied war komplett Auto frei. Nur Shuttlebusse von Bahnhof und Parkplätzen fuhren. Nicht zu vergessen der Schiffshuttle von Engers, Andernach und Weißenthurm. Auch so konnte die Deichstadt erreicht werden.

Der Höhepunkt allerdings war der große Umzug, der vom SWR in voller Länge übertragen wurde. Die Städte und Gemeinden in RLP präsentierten sich. Der Koblenzer OB, der neben der Landesmutter den Vertretern seiner Stadt zuwinkte, war mit roter Kappe gegen einen möglichen Sonnenbrand geschützt. Ministerpräsidentin  Malu Dreyer trug ihren dekorativen Kopfbedeckung am nur am Vormittag beim Gottesdienst. An den dreistündigen Umzug schloss sich für viele der über 3.000 Mitwirkenden, ein Bummel durch die Festmeile an, wo es neben fremdländischen Spezialitäten auch eine vorzügliche Erbsensuppe beim Heer gab. Radio Andernach lieferte den schmissigen Sound dazu, während sich das Riesenrad hoch über die Stadt drehte. Wer im Raiffeisenstadion bei der Eröffnung einer der 10.000 Glücklichen war, der hereingelassen wurde, hat vielleicht noch das Lied von Andreas Bourani im Ohr. „Ein  Hoch auf uns, auf dieses Leben, auf den Moment der immer bleibt“. Das konnte beim Rheinlandpfalztag in Neuwied an drei Tagen wörtlich gefeiert werden. (mabe)