ALTENBURG – Emotionales Kapellenfest zum 90. Jahrestag der kleinen Altenburger Dorfkirche gefeiert.
ALTENBURG – Emotionales Kapellenfest zum 90. Jahrestag der kleinen Altenburger Dorfkirche gefeiert. – Die Sonne schien mitzufeiern, als der 90. Jahrestag der Sankt Josefs-Kapelle in Altenburg, mit einem feierlichen Gottesdienst auf der Wiese begangen wurde. Über 100 Menschen waren zu der Messfeier, zelebriert vom Linzer Pastor Lothar Anhalt, gekommen. Sehr emotional erinnerte sich Lothar Anhalt, der in Altenburg aufgewachsen ist, an all die vielen Menschen, die in neun Jahrzehnten ihre Spuren in der kleinen Kirche hinterlassen hatten. Vor allem an die bitterarme Bevölkerung, die damals Ende der zwanziger Jahre, das Gotteshaus in Eigenleistung und mit den eigenen sehr beschränkten Mitteln erbaut hatten. Sie wollten, dass auch für ihre Seelen in ihrem Dorfmittelpunkt ein Ort der Besinnung geschaffen wird. Ein Ort für Gottesdienste, Freude, Trauer, Taufen, Hochzeiten und Beerdigungen.
Seit 90 Jahren läuteten die Glocken der Sankt Josefs Kapelle nun zu vielen Anlässen. Ob zum Sonntagsgottesdienst, zu Hochzeiten oder wenn jemand die Welt verlassen hat. Auch am Ende des Festgottesdienstes, der von dem Musikverein Westerwaldklänge aus dem Asbacherland musikalisch begleitet wurde, läuteten die Glocken. Damit war der offizielle Teil für Pastor Anhalt beendet und es galt die vielen Freunde und Verwandten und Gäste seiner Heimatgemeinde zu begrüßen. Die Dorfgemeinschaft hatte sich auf den Gästeansturm gut vorbereitet und allerlei Lukullisches vorbeireitet. Von Flammkuchen, Steak bis Streuselkuchen war alles im Angebot. Die Dorfjugend sorgte für kühle Getränke.
Erstaunlich gut war die Zusammenarbeit der Dorfgemeinschaft, in der nicht mal 300 Seelengemeinde im Asbacherland. Während die Einen sich ins vorsichtshalber aufgestellten Zelt, wegen der gefühlten 30 Grad Außentemperatur zurückzogen und sich von der Musik unterhalten ließen, begutachteten andere die ausgestellten historischen Landmaschinen und alten Traktoren in der Nebenstraße. Mit einer gut frequentierten Hüpfburg für Kids, war für alle Altersstufen gesorgt. Wie gern die Menschen in ihre Heimatgemeinde zurückkommen, konnte man bei den vielen Gesprächen rund um das Kirchlein hören. Was für die Kölner, der Dom, scheint für die Altenburger ihre Kapelle zu sein. Für viele nicht nur ein Ort der Erinnerung, sondern Heimat mit der sie viel Erlebtes verbinden. Ob in zehn Jahren zum hundertsten Jubiläum bei den vielen Umbrüchen in der Kirche, wieder gefeiert werden kann, weiß noch niemand. Aber Pläne machen und davon träumen, ist auch jetzt schon erlaubt. (mabe) Fotos: M. Becker