
SCHÜRDT – BEKESCSABA – 16stündige Fahrt in ein neues Leben – 16 Hunde reisten von Ungarn nach Deutschland.-
Alles war im Tierheim Bekescsaba für die große Reise der Hunde vorbereitet. Der Transporter war mit 16 Transportkisten ausgestattet, die Papiere alle fein ordentlich in einer Akte angelegt. Tierärztliche Bescheinigungen, und Untersuchungsblätter ebenso beigefügt wie die europäischen Hundepässe und die Schippnummern.

An den Türen der Transportkisten waren die Fotografien der betreffenden Hunde angebracht. Das Ganze in drei Farbgruppen. Weiß, gelb und pink. In der Reihenfolge wurden sie an den drei Halte- und Treffstationen ausgeliefert. Um 18 Uhr waren alle noch leer. Mit Der Tochter von Beata fahren Dr. Erika Wicker, Inge Macher und ich, Wolfgang Wachow, von der Unterkunft zum Tierheim. Dort werden wir schon von Kati Gubis und ihren Helferinnen erwartet. Die Transportkisten werden mit Decken ausgelegt und dann beginnt die Belegung. Ein Hund nach dem anderen wird an der Leine führend zum Wagen gebracht.

Kati macht von allen Tieren noch Fotos. Seltsam ist das Verhalten der Tiere die verladen werden und das der Hunde die bleiben. Die Hunde die Verladen werden sind ruhig aber etwas nervös. Sie scheinen zu merken dass sich hier wieder eine Veränderung anbahnt. Begleitet wird die Belegung mit dem Gebell der anderen Hunde am Verladeplatz. Es hört sich anders an als am Tag wenn jemand kam. Man hat das Gefühl dass sie den Kollegen verabschieden. Immer wenn der Transporthund im Fahrzeug verschwindet, beenden die Tiere im den Zwingern schlagartig ihr Gebell. Sechs Hunde werden hier anscheinen mit den besten Hundewünschen verabschiedet.

Ich gehe noch einmal im nahen Umfeld die Runde, sehe mir die Zurückbleibenden an und mache dutzende von Fotos. Die Hunde benehmen sich ganz unterschiedlich. Manche stehen an den Gittern auf zwei Beinen und schauen in Richtung Wagen. Andere stehen im Zwinger oder liegen vor den Hütten, aber alle mit Blickrichtung Transporter. Ein seltsames Schauspiel, das Traurigkeit in mir hervorruft, mir den Hals zuschnürt und Tränen in die Augen treibt. Man möchte jedem Hund helfen, doch es geht einfach nicht. Einem habe ich spontan die Möglichkeit gegeben ein neues Leben zu beginnen.

Der scheint das auch zu wissen. Er wird als letzter verladen, bis dahin steht er mit seinen vier Artgenossen am Gitter und schaut dem Verladen zu. Mir stellt sich die Frage ob er weiß dass er mitkommt. Ich halte meine Hand ans Gitter und er legt sie ganz behutsam. Dann kommt durch das Hundehaus eine Person und er lässt sich ohne Probleme anleinen und wegführen. Vor dem Transporter verabschieden sich noch einmal alle von ihm.

Die Wagentüren fallen zu, wir verabschieden und herzlich von den ungarischen Freunden und Tierschützern. Noch zwei, dreimal winken und die Hauptstrasse ist erreicht. Jetzt beginnt eine lange Nacht. In Bekescsaba werden noch einmal fünf Kleinhunde aufgenommen. An der Tankstelle verabschieden wir uns von Beata und auch sie hat Tränen in den Augen. Gegen 22 Uhr werden in Kecskemet weitere drei Hunde aufgenommen und Dr. Wicker verabschiedet sich. Hier ist sie zuhause. Durch die Nacht geht es in Richtung Budapest. Irgendwo auf einem Ratshof auf dem Umgehungsring von Budapest steigen nochmals zwei Hunde zu. Über die hervorragend ausgebaute Autobahn geht es jetzt geradewegs über Österreich nach Deutschland. Die Grenze wird gegen 7.00 Uhr passiert. (wwa) Fotos: Kati Gubis

Ihm war das alles nicht ganz geheuer

Kleine Frau auf großer Reise

Wohin wohl die Reise geht?

Noch sehen die Augen ängstlich aus!

Was kommt jetzt da auf mich zu?

Na dann mal los!

Einer fehlt noch

Das ist er

Ok, alles klar, kann losgehen!

Angschnallt?

Noch einmal ums Fahrzeug gehen und vergewissern

Tschüß Leute, bis zum nächsten Mal

und dann gab es nur noch die Autobahn durch drei Länder