Sommerkonzert des Kammerchores Gebhardshainer Land in der Auferstehungskirche in Schöneberg
SCHÖNEBERG – Sommerkonzert des Kammerchores Gebhardshainer Land in der Auferstehungskirche in Schöneberg – Der ansonsten im Oberkreis Altenkirchen wirkende Kammerchor begab sich mit seinem Dirigenten, Chordirektor Bernhard Kaufmann, zu einem Sommerkonzert nach Schöneberg bei Altenkirchen. In der gutbesuchten Auferstehungskirche zeigte der Chor gleich mit dem Eröffnungslied seine Klangfülle. Wie Fanfaren ertönte das „Laudate“ des Norwegers Knut Nystedt, des großen Erneuerers der skandinavischen Chormusik, gefolgt vom gekonnt dargebotenen „Exsultate Deo“ des italienischen Barockmusikers Alessandro Scarlatti.
Einfühlsam war die triolische und tänzerische Klavierbegleitung Bernhard Kaufmanns bei dem Ohrwurm „Jesus bleibet meine Freude“ von Johann Sebastian Bach. Mit dem Soloquartett von Dr. Dorothee Niermann (Sopran), Helga Furberg (Alt), Wolfgang Niermann (Tenor) und Hans Hombach (Bass) bei Wolfgang Amadeus Mozarts „Ave verum“ wurde ein Glanzpunkt gesetzt. Mit ihrer in den Höhen jubelnden Sopranstimme war Dr. Dorothee Niermann im Solopart zu Mozarts „Laudate Dominum“ gleich wieder gefordert.
Solistin und Chor bildeten eine harmonische Einheit. Felix Mendelssohn Bartoldys „Jauchzet dem Herrn alle Welt“ forderte den vollen Einsatz der 15 Sängerinnen und 12 Sänger. Bei Mendelssohns „Deines Kinds Gebet erhöre“ kam im anfänglichen Soloteil Angela Edl-Pfeifers klare Altstimme sehr gut zur Geltung. Helmut Schütz brillierte dann im spanischen „Kyrie“ aus Ariel Ramirez „Misa Criolla“. Der Chor sang dazu eine leise harmonische Begleitung, aus der nur das „ten piedat“, das „erbarmen“ hervortrat. Mit „Good News“ in einer Bearbeitung von Wolfgang Kelber und „Ev`ry time I feel the spirit“ in einer Bearbeitung von Bernhard Kaufmann ging es dann in die Welt der schwarzen Sklaven auf den amerikanischen Baumwollfeldern, die im ersten Lied von einem „chariot“, einem Kampfwagen träumen, der sie in den Himmel bringt, wo tolle Sachen wie weiße Kleider, Flügelpaare, Schuhe und eine goldene Harfe auf sie warten.
Im zweiten Lied kommt ihre tiefe Frömmigkeit zum Ausdruck. Beim nächsten Lied begab sich der Chor in die Pop-Scene. Bei Paul McCartneys „Yesterday“, in einem Chorsatz von Bernhard Kaufmann, konnte der Tenorsolist Helmut Schütz wieder überzeugen. Dann folgten zwei Lieder aus dem Lochamer-Liederbuch, das aus dem 15. Jahrhundert, dem Übergang vom Spätmittelalter zur Renaissance, stammt. Zum einfühlsamen Vortrag kam das bekannte „Abschiedslied“ in einem Satz von Johannes Brahms und „All mein Gedanken, die ich hab“, in einer Bearbeitung von Bernhard Kaufmann. Mit „Der Mond ist aufgegangen“ im wunderschönen Satz von Max Reger setzte der Chor noch einmal einen Glanzpunkt, um dann mit der „Evening Hym“, einem in England sehr populären Abendlied das Konzert ausklingen zu lassen.
Nach anhaltendem starkem Beifall sang der Chor als Zugabe das russische „Mnogaja ljeta“ im Satz von Prof. Alekssevitch Rossolowskij, eines Freundes von Bernhard Kaufmann. Mit dem Text dieses Liedes, das viele Jahre bzw. ein langes Leben wünscht, verabschiedete sich der Kammerchor von seinen zufriedenen Zuhörern. (frifu) Fotos: Renate Wachow